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Chipmangel: Nicht nur Autoindustrie betroffen

10.05.2021 04:32 Uhr | Lesezeit: 4 min
Audi Werk Neckarsulm; Fabrik; Automobilproduktion; Autofabrik; Autoindustrie; Autohersteller
Langsam ist nicht mehr nur die Autoindustrie von den Lieferengpässen betroffen.
© Foto: Audi AG

Nicht nur die Autoindustrie ist von den Lieferengpässen der Elektronikbauteile betroffen. Auch die Hersteller von Unterhaltungselektronik oder Telekommunikationsgeräten könnten die Auswirkungen jetzt spüren.

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Verbraucher müssten mit längeren Lieferzeiten und steigenden Preisen rechnen, berichtete die "Welt am Sonntag". Die Zeitung hatte 20 Anbieter etwa von Routern, Telefonen, Unterhaltungselektronik und Hausgeräten wie Kühlschränken und Waschmaschinen befragt.

Wegen der gestiegenen Nachfrage in der Corona-Pandemie und Engpässen bei der Beschaffung von Halbleitern arbeiten demnach alle Unternehmen daran, ihre Logistik anzupassen. Dabei komme es jedoch auch bei Zulieferern zu deutlich längeren Lieferfristen.

Kurzfristig stonierte Lieferzusagen

So berichtete etwa das Unternehmen AVM, das mit der Fritzbox einen der beliebtesten WLAN-Router in Deutschland anbietet, von kurzfristig stornierten Lieferzusagen für Bauteile. Auf neu bestellte Ware müsse das Unternehmen bis zu ein Jahr warten. Daher ließen sich Lieferengpässe nicht ausschließen. Gigaset, ein Hersteller von Schnurlos-Telefonen, Smartphones und Geräten für das Smarthome, habe ähnliche Probleme. Etwa 80 Prozent der Gigaset-Produkte seien potenziell von der Chipknappheit betroffen, hieß es in dem Bericht.

Auch Gigaset leidet nach eigenen Angaben unter verlängerten Lieferfristen und Wiederbeschaffungszeiten von bis zu 60 Wochen. Von steigenden Preisen berichtete das Preisvergleichsportal Idealo.

Engpässe wirken sich auf Verbraucherpreise aus 

"Unsere Daten zeigen, dass sich die andauernden Halbleiter-Engpässe offenbar auch auf die Verbraucherpreise auswirken", sagte Michael Stempin, Preisexperte bei Idealo. Bei vielen Produkten aus dem Elektrobereich habe man insbesondere in den letzten Monaten einen deutlichen Preisanstieg beobachtet.

Wegen fehlender Halbleiter-Chips haben Autohersteller wie Ford, Audi, VW oder Daimler bereits Schichten absagen und die Fertigung drosseln müssen. Der Chip-Riese Intel hatte jüngst gewarnt, die Engpässe könnten mehrere Jahre andauern - auch weil Investitionen nicht sofort greifen. Die Knappheit wurde unter anderem von der sprunghaft gestiegenen Nachfrage nach Technik wie Laptops in der Corona-Pandemie sowie Vorratskäufen des chinesischen Huawei-Konzern angesichts von US-Sanktionen ausgelöst.

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