Fiat darf seine geplante Beteiligung am insolventen US-Hersteller Chrysler nur unter klar geregelten Bedingungen schrittweise bis zur Mehrheit ausbauen. So muss Fiat in den USA Motoren bauen, besonders spritsparende Modelle einführen und Chrysler neue Milliardenumsätze außerhalb der Vereinigten Staaten verschaffen. Das geht aus der beim New Yorker Insolvenzgericht eingereichten Verkaufsvereinbarung hervor. Zur Rettung von Chrysler ist ein Einstieg von Fiat mit zunächst 20 Prozent geplant, den Rest sollen vorerst Regierung und Gewerkschaft halten. Über den Verkauf soll noch im Mai entschieden sein, damit ein von Altlasten befreiter Chrysler-Konzern wie geplant spätestens Ende Juni die Insolvenz erfolgreich verlassen kann. Für die Chrysler-Altlasten könnte das Insolvenzverfahren aber bis zu zwei Jahre dauern, berichtete die Wirtschaftsagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf einen Regierungsbeamten. Die Gläubiger würden versuchen, für sich aus den nach einem Teil-Verkauf an Fiat verbleibenden Werten soviel Geld wie möglich zu erstreiten. Dreistufige Aufstockung Fiat kann laut den am Dienstag (Ortszeit) eingereichten Dokumenten zufolge über drei Aufstockungen von jeweils weiteren fünf Prozent seine Beteiligung an Chrysler bis spätestens 2013 auf zunächst 35 Prozent erhöhen. Sind alle drei genannten Bedingungen – Motorenbau, neue Modelle und internationale Umsätze von mehr als 1,5 Milliarden Dollar – erfüllt, bekommt Fiat zudem eine Option auf eine Mehrheit von insgesamt 51 Prozent. Voraussetzung für die Mehrheitsübernahme ist aber auch, dass Chrysler alle staatlichen Milliardenkredite zurückgezahlt hat. Vorher sind für Fiat maximal 49,9 Prozent möglich und alle über 35 Prozent gehaltenen Chrysler-Anteile müssen bei einem Treuhänder liegen.
Chrysler: Fiat-Mehrheit an strikte Auflagen geknüpft
Der italienische Autobauer muss in den USA Motoren bauen, besonders spritsparende Modelle auf den Markt bringen sowie dem insolventen Partner neue Milliardenumsätze außerhalb der Vereinigten Staaten bescheren.
JanMark