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Daimler: Betriebsrat fordert Zusagen für Motorenfertigung

06.02.2017 08:30 Uhr
Michael Brecht hat im Zuge der Umstellung auf Elektromobilität feste Zusagen für die Fertigung von Motoren gefordert.

Es gilt inzwischen als gesetzt in der Autobranche, dass die Fertigung von Elektromotoren weniger aufwendig ist als die von Dieseln und Benzinern. Mit entsprechenden Folgen für die Belegschaft.

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Daimler-Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht hat im Zuge der Umstellung auf Elektromobilität feste Zusagen für die Fertigung von Motoren gefordert. "Nur in einem solchen verlässlichen Rahmen werden die Kolleginnen und Kollegen die tiefgreifenden Veränderungen, die vor uns liegen, engagiert mitgehen", sagte Brecht am Sonntag. "Das verlangt seitens des Unternehmens Zusagen für Investitionen, Entwicklungs- und Fertigungsumfänge."

Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte mit Aussagen am Freitag vor Finanzanalysten die Arbeitnehmervertreter aufgeschreckt: "Wir werden jede Möglichkeit zur Reduktion so früh wie möglich nutzen", sagte er mit Blick auf die Fertigung von Verbrennungsmotoren. "Das heißt, wir haben die Verantwortung, die Zukunft der Leute an Bord zu sichern, aber wir sehen keine Verantwortung, die Arbeitsplätze an Bord zu sichern."

Der Betriebsratschef von Daimlers Motorenwerk im Stuttgarter Stadtteil Untertürkheim, Wolfgang Nieke, hatte das angesichts der hohen Auslastung im Werk kritisiert: "Vor diesem Hintergrund sehe ich nicht, wie der Vorstand so früh wie möglich die Beschäftigung reduzieren will", sagte Nieke den "Stuttgarter Nachrichten". Dort dringt der Betriebsrat seit Monaten auf Zusagen für die Fertigung für das Werk und will etwa die Batterieproduktion nach Stuttgart holen, die bislang ausschließlich im sächsischen Kamenz gefertigt werden.

Nieke warnte davor, Arbeitsplätze in Untertürkheim anzutasten: "Nach den heutigen Planungen des Unternehmens werden wir auch 2025 noch die Kapazitäten für Motoren und Getriebe auslasten", sagte er. Sollte das nicht der Fall sein, sei zu allererst der Aufbau eines neuen Motorenwerkes im polnischen Jawor zu überprüfen.

Weniger Differenzierungsmöglichkeit mit Elektromotor

Zetsche argumentierte, im Elektromotor stecke weniger Differenzierungsmöglichkeit. Das sollte die Richtlinie für Daimler sein, was der Autobauer selbst fertige und was nicht. Der Autobauer habe schon in der Vergangenheit seine Fertigungstiefe, also den Anteil der selbst gebauten Teile, gesenkt. "Die gute Nachricht ist, dass wir Zeit haben." Deshalb beginne man mit den Anpassungen jetzt.

Daimler rechnet damit, dass auch noch in den nächsten zehn Jahren der weitaus größte Teil seiner Autos einen Verbrennungsmotor haben wird. Erst 2025 soll der Elektroanteil bei 15 bis 25 Prozent der verkauften Autos liegen. Im vergangenen Jahr verkaufte Daimler gut 2,2 Millionen Autos - wie viele davon mit einen elektrischen Antrieb hatten, schlüsselt der Hersteller nicht auf.

Für die Autoproduktion haben die Arbeitnehmervertreter an den Standorten Bremen und Sindelfingen bereits Zusagen ausgehandelt. Dort sollen Daimlers neue Elektroautos der Marke EQ parallel zu den Verbrennungsmotoren gebaut werden. Der Betriebsrat hat dafür Zugeständnisse bei der Flexibilität gemacht. Ähnliches schwebt den Arbeitnehmervertretern auch für andere Standorte zu.

Gesamtbetriebsratschef Brecht sagte am Sonntag: "Wir erwarten, dass alle unsere bestehenden Standorte an der Elektrostrategie des Unternehmens teilhaben." Das gelte gilt insbesondere für die Antriebswerke. "Wir wollen, dass die Fertigung der elektrifizierten Antriebe weitgehend in unsere Standorte integriert wird." (dpa)

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