Zwei Jahre nach seinem Antritt als Mitsubishi-Sanierer sieht sich Rolf Eckrodt starkem Gegenwind ausgesetzt. Wie das "Handelsblatt" (Montagsausgabe) berichtet, musste Daimler-Chrysler für seine 37-prozentige Beteiligung im dritten Quartal einen deutlichen Verlust ausweisen. Deshalb befürchten Analysten, dass der Autokonzern 2003 wegen seiner japanischen Tochter das operative Gewinnziel von rund fünf Mrd. Euro verfehlen wird. Vor allem der wichtige US-Markt bereitet Mitsubishi Kopfzerbrechen. Grund für den deutlichen Verkaufsrückgang sind nach Informationen der Wirtschaftszeitung "faule Kredite". Günstige Finanzierungsangebote hätten viele junge Käufer angelockt, die sich jedoch mehrheitlich nicht als zahlungskräftig erwiesen. Künftig sollen Neukunden wieder sorgfältiger ausgewählt werden, was allerdings auf Kosten des Verkaufs geht. Folge: Mitsubishi hat in den USA zweistellige Absatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen müssen. Wiedereinstieg in US-Rabattschlacht als Ausweg Offensichtlich will jetzt Eckrodt die Marktanteilsverluste nicht länger hinnehmen. Um die Absatzkrise zu überwinden, werde Mitsubishi wieder in den Preiskampf auf dem US-Markt voll einsteigen, hieß es. Auch die millionenschwere Investition in neue Modelle werde als möglicher "Ausweg aus der strategischen Falle" in Betracht gezogen, geht es nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Doch dagegen wehrt sich Daimler-Chef Jürgen Schrempp, der weiter auf eine Verringerung des Mitsubishi-Schuldenbergs von derzeit 3,9 Mrd. Euro drängt. (rp)
DaimlerChrysler: Bremsklotz Mitsubishi
Zeitung: Konzern wird Gewinnziel von fünf Milliarden Euro verfehlen / Wiedereinstieg in US-Rabattschlacht als Ausweg