Ausgabe 08/2014: Flotten stärken

Europa wächst wirtschaftlich immer weiter zusammen. Auch für die Autobanken scheint das europäische Geschäft immer wichtiger zu werden. So weitet die Mercedes-Benz Bank ihr Finanzgeschäft in Europa massiv aus, um neue Kunden zu gewinnen. Halbe Milliarde Euro Investition "Bis 2018 werden wir rund 500 Millionen Euro in unser Europa-Geschäft investieren", erklärte Franz Reiner, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Bank und Vorstandsmitglied Daimler Financial Services, bei der Präsentation der Geschäftszahlen in Stuttgart. Das sei die größte Investition in der Unternehmensgeschichte. "Damit bereiten wir den Weg für weiteres Volumenwachstum, optimieren den Service für die Kunden wie für die Händler und sichern langfristig Arbeitsplätze." Investiert werde dabei besonders in die IT-Infrastruktur sowie Bündelung und europaweite Harmonisierung des Dienstleistungsangebotes. Ziel sei es, dadurch die Effizienz zu steigern und die durchschnittlichen Vertragskosten um 20 Prozent zu senken. Flottengeschäft ausweiten Über das Tochterunternehmen Daimler Fleet Management soll innerhalb Europas besonders das Flottengeschäft wachsen. Durch die Ausweitung des Geschäftsmodells in Großbritannien und Spanien konnten so im vergangenen Jahr international agierende Kunden mit neuen Service- und Fuhrparklösungen erobert werden. Das Geschäft 2013 legte damit im Vergleich zu 2012 in Summe um zwei Prozent zu. Dieses Jahr sollen laut Reiner Frankreich und die Schweiz hinzukommen. Einstieg in Corporate Carsharing Zudem ist die Mercedes-Benz Bank über das Tochterunternehmen im März 2014 neu in das Carsharing für Firmenkunden eingestiegen. "Beim Corporate Carsharing haben wir die Technologie von Car2go genutzt und den Prozess auf die Flottenkunden angepasst", erklärte Reiner. "So werden die Flotten besser ausgelastet und erzielen niedrigere Standzeiten." Zudem könnten die Unternehmen ihre Fuhrpark- und Mobilitätskosten damit um bis zu 30 Prozent senken und die Prozesse deutlich verschlanken. Mit dem Corporate Carsharing ist es möglich, die Fahrzeuge markenunabhängig für geschäftliche und private Fahrten zu nutzen. Neugeschäft in Deutschland Rückblickend kann die Mercedes-Benz Bank auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2013 schauen und laut dem Vorstandsvorsitzenden auch für 2014 von einem weiteren Wachstum ausgehen. Trotz rückläufigem Markt sei man laut Reiner in Deutschland im letzten Jahr gewachsen. So erzielte der Finanzdienstleister mit Leasing- und Finanzierungsverträgen ein Gesamtvertragsvolumen von 18,2 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Europa verbuchte der Finanzdienstleister insgesamt ein größeres Wachstum als in Deutschland. So vergrößerte sich das Vertragsvolumen dort um acht Prozent auf 37,3 Milliarden Euro. In Europa steigerte Daimler Financial Services Europa das Neugeschäft um sieben Prozent auf 19,4 Milliarden Euro. Damit konnten bis zum Ende des Geschäftsjahres 1.570.000 Verträge gezählt werden. Die Mercedes-Benz-Bank legte in Deutschland im Neugeschäftsvolumen um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr zu und kam auf 9,2 Milliarden Euro. Der Vertragsbestand wuchs im gleichen Zeitraum um zwei Prozent auf 780.000 Einheiten. Versicherungsgeschäft Auch das Versicherungsgeschäft 2013 lief für den deutschen Finanzdienstleister mit einem Wachstum von drei Prozent gegenüber 2012 erfolgreich. Verantwortlich dafür waren u. a. Bündelungsprodukte wie "Business Lease Plus" und Garantieversicherungen. Der Bestand beläuft sich derzeit auf rund 897.000 Verträge. Weltweiter Zuwachs Weltweit belief sich die Bilanzsumme der Daimler Financial Services 2013 auf 83 Milliarden Euro. Davon steuerte Europa 37,3 Milliarden Euro bei. Das Geschäft der Mercedes-Benz Bank erzielte eine Bilanzsumme von 21,7 Milliarden Euro. Von der Daimler Financial Services konnte weltweit eine Eigenkapitalrendite von 19,2 Prozent erreicht werden. Das entspricht einem Gewinn von 1,3 Milliarden Euro. FAZIT 1. Bis 2018 will die Bank rund 500 Millionen Euro in das Europa-Geschäft investieren.2. Dienstleistungen sollen gebündelt und die IT modernisiert werden.3. Dadurch sollen die Vertragskosten um 20 Prozent sinken.4. Das Flottengeschäft soll weiter ausgebaut werden.5. Mit dem Einstieg ins Corporate Carsharing sollen die Fuhrparkkosten um bis zu 30 Prozent reduziert werden.6. Dieses Angebot ist markenunabhängig.

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