Opel ist nach Ansicht des Mutterkonzerns General Motors (GM) noch nicht über den Berg. "Wir haben schon viele Fortschritte gemacht und unsere Qualität und Produktivität sehr verbessert", sagte der GM-Europa-Präsident und frühere Opel-Chef Carl-Peter Forster. Werksschließungen und weiterer Stellenabbau seien in diesem und im nächsten Jahr kein Thema. "Wir halten unsere Verträge ein. Allerdings können wir langfristig und über das Jahrzehnt hinaus keine Garantie geben. Ich schließe nicht aus, dass wir zudem in kleinen Teilbereichen flexible Lösungen brauchen", so Forster. Wann GM in Europa, wo Opel die bedeutendste Marke für die Amerikaner ist, wieder schwarze Zahlen schreiben werde, ließ Forster offen. GM hatte im ersten Halbjahr in Europa einen operativen Verlust von 66 Mio. US-Dollar ausgewiesen. Anfang des Jahres hatte der Konzern angekündigt, es müsse mit einem Verlust von 500 Mio. US-Dollar in diesem Jahr in Europa gerechnet werden. Mittlerweile will der Autobauer die Summe weder bestätigen noch dementieren. Eine neue Prognose gebe es nicht, sagte Forster. Neue Details zu Opels Rückkehr in die Oberklasse teilte der Manager nicht mit: "Wir beschäftigen uns intensiv damit und arbeiten an Konzepten." Bis 2010 solle es ein Modell oberhalb des Mittelklassewagens Vectra geben. Die auf der IAA 2003 vorgestellte Oberklasse-Studie Insignia werde in dieser Form nicht realisiert. Den vom Betriebsrat geforderten Export der Marke Opel in die USA lehnte Forster ab. "Das wäre ein wechselkursbedingtes Verlustgeschäft." GM verfüge über genügend Marken in den USA. Zudem werde künftig die US-Marke Saturn stärker an Opel-Modelle angelehnt. "Wir verheiraten Opel mit Saturn. Saturn wird viel von Opel übernehmen", kündigte er an. (dpa/pg)
Forster sieht noch viel Arbeit bei Opel
GM-Europa-Präsident will keine langfristigen Garantien geben und spricht von neuen "flexiblen Lösungen"