Kapazitätsprobleme bremsen Volkswagen auf dem Wachstumsmarkt China. In den ersten vier Monaten dieses Jahres stieg der Absatz des Konzerns nur um drei Prozent, während der gesamte chinesische Markt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42 Prozent zunahm. Die Kapazitätsprobleme werden noch einige Zeit andauern, sagte das für China zuständige Vorstandsmitglied Folker Weißgerber am Donnerstag anlässlich der Eröffnung der Messe "Auto China 2004" in Peking. Gegen starke Konkurrenz durch BMW und General Motors erhielt der Marktführer den Zuschlag als Hauptsponsor der Olympischen Spiele 2008 in Peking. Wie hoch die Kosten werden, wurde nicht bekannt gegeben. Die Entscheidung des Pekinger Vorbereitungskomitees für die Spiele 2008 nannte Weißgerber "eine große Ehre". "Wir sind seit 20 Jahren Teil Chinas, haben die Autoindustrie mit aufgebaut und fühlen uns als Teil der Gesellschaft", betonte der Präsident der Volkswagen Gruppe China, Bernd Leißner. Zur Lösung der Kapazitätsprobleme wird diesen Monat mit dem Bau eines neuen Werkes in Lingang bei Schanghai für 150.000 Autos mit Investitionen von knapp 200 Mio. Euro begonnen. Für zwei Motorenfabriken in Schanghai sowie Dalian mit Gesamtinvestitionen von 540 Mio. Euro wird noch auf die Genehmigung gewartet. Polo ist "seiner Zeit voraus" Nach einem einzigartigen Wachstum des Pkw-Marktes in China von 75 Prozent im Vorjahr wächst der Absatz in diesem Jahr erkennbar langsamer und ging im Mai sogar um 20 Prozent zurück. In diesem Jahr rechnet Weißberger mit 18 Prozent Wachstum. China ist für Volkswagen der größte Auslandsmarkt und trug im Vorjahr 20 Prozent zum Konzerngewinn bei. In einem stärker werdenden Wettbewerb in China hat der Konzern heute nur noch einen Marktanteil von 31 Prozent. Preissenkungen lehnt Volkswagen ab. In diesem Jahr bringt Volkswagen den Kompaktvan Touran und den kleinen Lieferwagen Caddy auf den Markt. Zu Äußerungen von VW-Vorstandschef Bernd Pischetsrieder, die Einführung des Polo in China sei eine "falsche Entscheidung" gewesen, sagte Weißgerber, der Polo sei in China "seiner Zeit voraus", da seine Qualitäten noch nicht gefragt seien. Er bestätigte, dass mit den chinesischen Partnern über die Einführung anderer Modelle wie etwa des Skoda Octavia nachgedacht werde. (dpa)
Kapazitätsprobleme bremsen VW in China
Neue Werke und Markteinführung von Touran und Caddy sollen Absatz stützen