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Markenausblick Hyundai: Alternative Konkurrenz aus Südkorea

25.09.2018 15:50 Uhr
Der elektrische Hyundai Ioniq ist für dieses Jahr ausverkauft.
© Foto: Hyundai

Hyundai schließt die Erneuerung der Modellpalette bis Ende 2019 ab und konzentriert sich verstärkt auf alternative Antriebe. 15 verschiedene Fahrzeuge soll es weltweit bis 2020 geben.

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Von Michael Specht/SP-X

Ausverkauft für 2018. Gewöhnlich hört man dies bei streng limitierten Sonderserien, beispielsweise vom Porsche 911. Doch das Hinweisschild liegt dieses Mal hinter der Frontscheibe zweier Elektroautos von Hyundai, dem Kona und dem Ioniq. Das hohe Interesse für die beiden Stromer freut zwar die Deutschland-Zentrale einerseits, bereitet ihr aber auch Probleme. Es gilt, trotz der langen Lieferzeiten den Kunden bei der Marke zu halten. Für Ioniq-Electric-Käufer zumindest gibt es eine Lösung, wenn auch keine günstige. Bis zur Auslieferung bietet Hyundai ihnen als Überbrückung einen Ioniq Hybrid für monatlich 149 Euro Miete an. Die stehen aber einem Wertverlust in gut vierfacher Höhe gegenüber. Momentan diskutiert man, das Mobilitätsprogramm auch auf den Kona auszuweiten.

Hyundai sieht sich als "Vorreiter bei alternativen Antrieben" und ist dabei, seine Palette unter Hochdruck zu elektrifizieren. 15 Modelle soll es global bis 2020 geben. Zusammen mit der Markenschwester Kia und der Premium-Tochter Genesis werden für das Jahr 2025 38 Fahrzeuge mit Alternativantrieb genannt. 13 Hybride, neun Plug-in-Hybride, 14 batterieelektrische und zwei Brennstoffzellen-Modelle. Bei Letzterem handelt es sich bislang um das C-SUV Nexo, von dem bereits knapp 200 Bestellungen in Deutschland vorliegen sollen. "Gäbe es mehr Wasserstofftankstellen, könnten wir mindestens 1.000 Einheiten absetzen", heißt es aus der Deutschland-Zentrale.

Als zweites Fuel-Cell-Car käme ein SUV von Genesis infrage. Hyundais Edelmarke soll etwa 2020 nach Europa kommen. Jüngst haben die Koreaner mit Audi einen Vertrag zur Kreuz-Lizenzierung von Patenten zur Brennstofftechnologie geschlossen. Man will Kosten reduzieren und die Großserienfertigung vorantreiben. Fuel Cells sollen später nicht nur in Pkw stecken, sondern mehr in Bussen und Lkw. Auch daran arbeitet Hyundai intensiv.


Hyundai Kona Electric

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Ab 2020 plant Hyundai eine komplett neu entwickelte Architektur für Elektroautos. Und spätestens zur Mitte des kommenden Jahrzehnts will man die nächste Batterie-Generation serienreif haben. Entwickelt wird unter anderem an Feststoff-Akkus. Ki Sang Lee, Chef des zuständigen Forschungs- und Entwicklungszentrums, sieht hier Reichweiten von 700 Kilometern und mehr als realistisch an.

Doch zunächst wird die Mild-Hybridtechnik über die relativ kostengünstige 48-Volt-Technik und Riemenstarter-Generator (RSG) ausgerollt. Als erstes ist der Tucson dran, dann folgen Volumenmodelle wie i30 (Golf-Segment) und i20 (Polo-Segment). Beim Santa Fe soll das 48-Volt-System bei den kleineren Motoren eingesetzt werden. Ansonsten bekommt das Mittelklasse-SUV Ende 2019 einen Plug-in-Hybrid und wäre nach dem Ioniq das zweite Modell von Hyundai, das diesen Teilstrom-Antrieb unter der Haube trägt. Die elektrische Reichweite ist mit mehr als 60 Kilometern angegeben.

SUV Kona erstmals mit Selbstzünder

Für dieses Jahr ist Hyundai dabei, sämtliche seiner Modelle auf die neue Abgasnorm Euro 6d-temp umzustellen. Die Benziner-Direkteinspritzer fahren mit Partikelfiltern, alle Dieselmotoren erhalten SCR-Technik. Eine Ausnahme bildet hier nicht einmal das kleinste SUV, der Kona, der erstmals mit einem Selbstzünder ausgerüstet wird.

Mit den Facelifts von i20 und i40 schließt Hyundai die Modellerneuerung vorerst ab und hat nach eigenen Angaben unter den Volumenherstellern in Europa die jüngste Modellpalette auf dem Markt. Erst zum Ende nächsten Jahres steht dann der Kleinwagen i10 auf dem Plan. Nach allem, was man hört, dürfte Richtung 2020 das Ende des i40, den es bei uns nur als Kombi gibt, eingeläutet werden. Hyundai wird in diesem Mittelklasse-Limousinen-Segment nur noch das Weltauto Sonata im Angebot haben. Sich davon einen Kombiableger nur für Europa zu leisten, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Eine Absatzdelle sollte es trotzdem nicht geben, dafür waren die Stückzahlen des i40 Kombi zu gering. Das steigende SUV-Angebot kompensiert das allemal.

Wachsen will der unter den Importmarken größte Arbeitgeber in Deutschland kontinuierlich und vor allem bei den Privatkunden. Das Niveau liegt hoch, das erste Halbjahr war mit 58.982 Einheiten das beste der Firmengeschichte. Hyundai hat hier Toyota erneut weit hinter sich gelassen.

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