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Opel Rocks-e: Putziges Wägelchen

20.10.2021 10:43 Uhr | Lesezeit: 5 min
Der Opel Rocks-e steht in den Startlöchern.
© Foto: Opel

Opel setzt aufs Schrumpfen, zumindest bei der Fahrzeuglänge und bietet mit dem Rocks-e einen 2,41 Meter kurzen Zweisitzer auf. Der ist allerdings kein Auto.

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Winzig, Platz für zwei Personen und batterieelektrisch: Der neue Opel Rocks-e will sich als Mikromobil für den innerstädtischen Verkehr etablieren. Marktstart für den Winzling in Würfelform ist Ende des Jahres, einen Preis nennt Opel bislang nicht. Dieser dürfte sich aber auf dem Niveau des Konzern-Zwillings Citroën Ami bewegen, der in Frankreich ab rund 7.000 Euro angeboten wird.

Der 2,41 Meter lange Zweisitzer ist kein Pkw, sondern als Leichtkraftfahrzeug (L6e) eingestuft. Die Regularien für diese Klasse schreiben vor, dass die Fahrzeuge nicht mehr als 425 Kilogramm (ohne Batterien) wiegen dürfen, der E-Motor nicht mehr als 6 kW / 8,2 PS leistet und die Höchstgeschwindigkeit auf 45 km/h begrenzt ist. Sicherheitsausstattungen im Sinne von Airbags, ABS, ESP oder Assistenten wie sie bei einem Pkw üblich sind, werden nicht gefordert und entsprechend auch nicht eingebaut.

Den Vortrieb übernimmt im mit Batterie 471 Kilogramm schweren Rocks-e ein E-Motor, der die zulässige Leistung von 8,2 PS ausreizt und von einem ein 5,5 kWh großer Lithium-Ionen-Akku mit Strom versorgt wird. Die Reichweite beträgt bis zu 75 Kilometern. Komplett geladen wird der Energiespeicher in rund 3,5 Stunden an der Haushalts-Steckdose. Das drei Meter lange Ladekabel ist fest mit dem Fahrzeug verbunden und befindet sich im Rahmen der hinteren B-Säule. Es lässt sich einfach ausziehen und nach Gebrauch dort wieder verstauen. Mittels eines Typ-2-Adapters ist auch das Laden an einer öffentlichen Säule möglich. Da die Höchstgeschwindigkeit auf 45 km/h begrenzt ist, darf der Winzling von 15-Jährigen gefahren werden. Voraussetzung ist, dass sie den Führerschein der Klasse AM (Rollerführerschein) besitzen.

Wie sein französischer Zwillingsbruder Ami sieht der auf 14 Zoll großen Rädern stehende Rocks-e knuffig und putzig aus. Um die Produktionskosten zu reduzieren, besteht der Winzling aus nur 250 verschiedenen Teilen. Viele werden daher mehrfach verwendet. So sieht der kleine Opel von vorne wie von hinten gleich aus. Einziger Unterschied: Die Frontscheinwerfer sind in Weiß gehalten, die hinteren in Rot. Auch die Türen sind identisch. Das hat zur Folge, dass die Fahrertür gegenläufig angeschlagen ist. Geöffnet werden die Portale durch das Betätigen eines Druckknopfes. Eine Schlaufe unterhalb des Fensterrahmes dient zum Zuziehen der Türen. Die unteren Seitenscheiben lassen sich wie früher bei der "Ente" hochklappen. Das sorgt für Frischluftzufuhr. Eine Klimaanlage ist nicht an Bord.


Opel Rocks-e

Opel Rocks-e Bildergalerie

Minimalismus im Innenraum

Innen geht es minimalistisch zu. Der Blick fällt auf ein kleines Display hinter dem Lenkrad, das Informationen zur Geschwindigkeit, Fahrmodus Ladezustand der Batterie sowie die verbleibende Reichweite gibt. Der Fahrersitz lässt in der Länge einstellen, der leicht nach hinten versetzte Beifahrersitz ist fest montiert. Einen Kofferraum gibt es nicht, Gepäck wird im Beifahrer-Fußraum verstaut.

Eine erste Sitzprobe zeigte, dass bei der Polsterung gespart wurde. Dank der Fahrzeughöhe von 1,52 Metern ist jedoch Kopffreiheit auch bei längeren Nutzern gegeben. Die Rundumsicht gestaltet sich aufgrund der großen Glasflächen gut. Das serienmäßige Panorama-Glasdach sorgt für ein helles Raumgefühl. Das Armaturenbrett wartet zumindest in den höheren Ausstattungsversionen (Klub und TeKno) mit peppig-farbigen Einsätzen zur Aufnahme von Getränkedosen oder Kleinkram auf. Ebenfalls diesen Komfortniveaus ist eine Konnektivitätslösung über die "My-Opel"-App vorbehalten. Eine Halterung für Smartphones befindet sich zentral auf der Mittelkonsole.

Aufgrund seiner Reichweite, der begrenzten Höchstgeschwindigkeit und kurzen Abmessungen eignet sich der Rocks-e primär für den Einsatz im innerstädtischen Bereich. Liefer- und Pflegedienste dürften die größten Zielgruppen sein. Für den Citroën Ami steht mittlerweile eine "Cargo"-Version zur Wahl. Hier ist statt des Beifahrersitzes eine Aufbewahrungsbox eingebaut. Diese Option dürfte auch für den Rocks-e noch kommen.


Citroën Ami (2021)

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KOMMENTARE


N.Eutrum

20.10.2021 - 12:27 Uhr

Ein Auto für Leute, die keine Autos mögen - und die werden ja immer mehr....


Hans Krüger

21.10.2021 - 08:23 Uhr

Einfach nur unästhetisch anzusehen; dieses Ding auf vier Rädern . Gibt es schon Konzept zum Entsorgung von Batterie und der Karosserie für dieses Ding auf Rädern?


T.P.

21.10.2021 - 00:00 Uhr

Ich bin ein Mensch, der Autos mag und ich finde den Wagen nicht sonderlich ästethisch, aber vom Konzept her interessant. Das wäre das ideale Fahrzeug für so viele Rentner, die einfach nur mobil bleiben wollen und keine Urlaubsreisen etc. mit dem Auto machen. Dieser Werbefokus auf Schüler ist aus meiner Sicht etwas suspekt. Bleibt nur die Frage, wo eine Oma, die im Plattenbau lebt, die kleine Kugel laden soll...


Steffen

21.10.2021 - 13:51 Uhr

Es waren ja schon auf der IAA München so einige dieser E-Minis für die Stadt zu sehen, und auch hier stellt sich die Frage, warum das Thema Ästhetik bei diesen Dingern so gar nicht im Lastenheft steht. Ich frage mich, welcher Mensch mit halbwegs Sinn für Design und gutes Aussehen in so einem hässlichen Altglascontainer auf Rädern herumgondeln will. 45 km/h max. ist auch eher Wanderdüne als praxisgerecht.


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