VW-Vorstandschef Bernd Pischetsrieder hat Gerüchte zurückgewiesen, er wolle wegen Querelen in der Führungsetage des Autobauers seinen Job aufgeben. Er habe in den vergangenen Tagen "zu keinem Zeitpunkt" an einen Rücktritt gedacht, sagte Pischetsrieder dem Nachrichtenmagazin "Focus". Er setzte hinzu: "Mein Job macht mir weiterhin großen Spaß." Ein Grund für die Rücktrittsspekulationen war die Wahl des neuen Personalvorstands Horst Neumann im Aufsichtsrat. Dieser war dem Vernehmen nach gegen den Willen von Pischetsrieder und des VW-Markenvorstandes Wolfgang Bernhard vom Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch und der Arbeitnehmerseite durchgesetzt worden. Pischetsrieder sagte, Neumann habe seine "volle und uneingeschränkte Unterstützung". Als Audi-Personalvorstand habe Neumann "hervorragende Arbeit" geleistet. "Ich bin sicher, er wird den Kurs, den wir bei Volkswagen eingeschlagen haben, voll mittragen", sagte Pischetsrieder. "Völligen Quatsch" nannte er zudem Berichte, er fühle sich durch das Vorgehen von Piëch entmachtet. "Ich kenne Herrn Piëch schon sehr lange und kann mich an keinen einzigen Fall erinnern, bei dem wir anderer Meinung waren. Wir kamen bei gleicher Meinung höchstens mal zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen. Das finde ich normal", sagte der VW-Chef. Er räumte ein, dass es in den Leitungsgremien großer Unternehmen "natürlich Meinungsverschiedenheiten" geben könne. Aber die müssten intern ausgetragen werden. "Wenn jemand trotzdem meint, er müsse darüber öffentlich plaudern, dann ist das eben nicht korrekt." (dpa)
Pischetsrieder weist Spekulationen über Rücktritt zurück
"Mein Job macht mir weiterhin großen Spaß"