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"Powerbank" fürs E-Auto : VW und Eon setzen auf mobile Ladesäule

13.02.2020 10:00 Uhr
"Powerbank" fürs E-Auto : VW und Eon setzen auf mobile Ladesäule
Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group Components Thomas Schmall mit Eon-Vorstandsmitglied Karsten Wildberger (v.l.).
© Foto: Volkswagen

Ein ausreichendes Ladenetz gilt als Grundvoraussetzung dafür, dass die E-Mobilität den Durchbruch schafft. Vor allem beim Laden unterwegs gibt es großen Bedarf. Deshalb haben sich jetzt ein Autobauer und ein Stromkonzern zusammengetan.

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Das Elektroauto unterwegs in Minutenschnelle aufladen? Schnellladestationen, die das ermöglichen, gelten als wichtiger Baustein, um der E-Mobilität in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen. Immerhin hält gut jeder zweite Autofahrer einer Umfrage zufolge nur Ladezeiten von maximal einer halben Stunde für akzeptabel. Doch solche Schnelllader sind rar gesät. Gerade 15 Prozent der rund 24.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkte in Deutschland sind dem Energie-Branchenverband BDEW zufolge für schnelles Laden ausgelegt.

Ein Grund für ihre relativ geringe Verbreitung: Die Ladesäulen sind teuer. Rund 300.000 Euro an Investitionen sind nach Angaben des Energiekonzerns Eon für eine Station mit fester Anbindung an das Stromnetz notwendig. Die Gefahr, das Geld für eine Ladesäule an einer Stelle mit wenig Kundschaft zu verbuddeln, ist noch groß. Mobile Schnellladesäulen, wie sie am Dienstag auf der Energiemesse E-World in Essen vorgestellt wurden, sollen helfen, solche Fehlinvestitionen zu vermeiden. Stehen sie am falschen Ort, können sie schnell umgesetzt werden.

Entwickelt hat eine solche mobile Ladesäule der Autohersteller Volkswagen. Als "erste Powerbank fürs E-Auto" haben die Wolfsburger ihre Entwicklung beworben. Der Autobauer will noch in diesem Jahr mit der Serienproduktion starten, Eon soll für den deutschlandweiten Absatz sorgen. 

Öffentliche Ladepunkte "verdoppeln"

Die Wolfsburger denken dabei in großen Dimensionen. Die VW-Produktionskapazität reiche aus, um die Zahl der 24.000 öffentlichen Landepunkte in Deutschland "in drei bis vier Jahren zu verdoppeln", sagte der Chef der Konzernsparte Komponenten, Thomas Schmall, in Essen. Eon will die Schnelllader in der zweiten Jahreshälfte an sechs Autobahntankstellen testen. Was dann eine Ladung den Autofahrer kosten wird, blieb zunächst offen. Nur so viel ließ sich Eon-Vorstandsmitglied Karsten Wildberger entlocken: Das sei ähnlich wie beim Internet - schnelles Laden könne mehr kosten als langsames.

Herzstück der Ladesäule ist ein Batteriespeicher, an den zwei Fahrzeuge angeschlossen werden können. Aktuelle Elektrofahrzeuge könnten in knapp 25 Minuten aufgeladen werden, teilte Eon mit. Wenn es besonders schnell gehen soll, ist laut VW-Manager Schmall schon nach zehn Minuten wieder so viel Saft in der Autobatterie, dass er bei sparsamer Fahrweise für 150 Kilometer reichen könne. Geladen wird die Säule permanent über einen herkömmlichen Stromanschluss. Eine handelsübliche Industriesteckdose reiche dazu. Und Eon versichert: In die Säule komme nur grüner Strom.

Sind beim VW-Modell für die Ladesäulen also noch mehr Batterien erforderlich? Anfangs ja, räumt VW-Mann Schmall ein. Später einmal könnten die Ladesäulen aber den Batterien ausgemusterter Elektroautos zu einem zweiten Leben verhelfen.

Auch der Kraftwerksbetreiber Uniper will in das Geschäft mit mobilen Ladesäulen einsteigen und setzt dabei auf ein Bring- und Holsystem. Dabei sollen leere Ladesäulen von ihren Standorten abgeholt und an zentralen Stationen wieder aufgeladen und später zum nächsten Einsatzort gebracht werden. Die Uniper-Säulen sollen so ganz ohne Stromanschluss auskommen. (dpa)

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KOMMENTARE


Hermann Meinhold

14.02.2020 - 13:08 Uhr

Als weitere Ledemöglichkeit für E-Autos bieten sich Blockheizkraftwerke (BHKW) an, die aus Erdgas oder Flüssiggas Strom und Wärme erzeugen. Wir bieten BHKW-Kompaktmodule von 50 bis 1.000 kW elektrischer Leistung an, die entweder in einem Gebäude aufgestellt oder in einem Container einschließlich Gleichrichter und Ladesteckdosen fertig montiert angeliefert werden. Da diese Technik im Vergleich zu Großkraftwerken und Heizkesseln etwa 60 % weniger CO2 Emissionen verursachen, werden sie staatlich gefördert. Hermann Meinhold, SOKRATHERM Energie- und Wärmetechnik GmbH


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