Deutschlands führende Importmarke Renault hat 2004 deutliche Einbußen verzeichnen müssen. "Das Jahr war eine Enttäuschung", sagte der Vorstandsvorsitzende der Renault Nissan Deutschland AG, Jacques Rivoal, gegenüber der "Welt" (Montagsausgabe). Der Marktanteil von Renault sank in Deutschland binnen Jahresfrist von 6,6 auf 5,3 Prozent und der Absatz um rund 40.000 auf 185.000 Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. "Die Umstellung der Vertriebspolitik dauert länger und ist schwieriger als erwartet" wird der Automanager zitiert, der die in der Vergangenheit übermäßigen Kurzzulassungen reduzieren und stärker im Privatkunden- als im Firmenkundengeschäft wachsen will. Zugleich vollzieht der Importeur nach Rivoals Worten bei den mittelfristigen Zielen eine Kehrtwende. Der ursprünglich angepeilte Marktanteil von sieben Prozent habe keine Priorität mehr. Es gelte vielmehr, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Ertrag und Absatz zu erzielen. Als Ziel peile Renault 2005 in Deutschland den Verkauf von 190.000 Pkw und leichten Nutzfahrzeugen an. Laut Tageszeitung soll dies vor allem durch die Erneuerung der Modellpalette ermöglicht werden, die im September mit der Einführung des Modus begonnen wurde. 2005 komme zudem der Clio-Nachfolger und 2006 der neue Twingo. Zweiter Hebel seien der verstärkte Verkauf von Sondermodellen sowie gezielte Werbeaktionen. Rivoal rechnet außerdem nicht mit einem Abflauen der Rabattschlacht: "Privatkonsum wird nicht von allein stimuliert". Er erwarte, dass die Zahl der Neuzulassungen im kommenden Jahr mit rund 3,25 Mio. Fahrzeugen leicht über dem Niveau von 2004 liegen wird. (dpa/rp)
Renault Deutschland ist von 2004 enttäuscht
Marktanteil und Absatz sinken binnen Jahresfrist deutlich / Produktoffensive und Verkauf von Sondermodellen sollen Wende bringen