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Porsche-Aktionäre kritisieren: "Ross aus Zuffenhausen lahmt"

21.05.2025 15:48 Uhr | Lesezeit: 3 min
Porsche-Chef Oliver Blume bei der der virtuellen Hauptversammlung 2025
Oliver Blume: Doppelrolle bei VW und Porsche nicht für die Ewigkeit
© Foto: Porsche

Einbruch in China, sinkende Gewinne, scharfe Aktionärskritik: Porsche steckt in der Krise und bekommt Gegenwind von allen Seiten. Auch der Druck auf den Vorstandschef des Sportwagenbauers steigt.

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Wegen des Einbruchs im China-Geschäfts und mauer Geschäftszahlen steht der Sport- und Geländewagenbauer Porsche deutlich in der Kritik seiner Aktionäre. "Zu den vielen hausgemachten Problemen, wie das viel zu späte Reagieren auf die Krise in China, kommen nun die Unsicherheiten durch US-Zölle hinzu", sagte Ingo Speich von der Fondsgesellschaft Deka auf der virtuellen Hauptversammlung des Stuttgarter Unternehmens. Porsche haben derzeit keine Antwort auf seine Schwäche

Speich zufolge war es ein bitteres Jahr für die Aktionäre. Die VW-Tochter sei im Abwärtsstrudel der Autobranche nach unten gezogen worden, die Aktie habe enorm an Wert verloren. Selbst die starke Marke und die Luxuspositionierung hätten nicht geholfen. "Ihr Idealbild Ferrari rückt in immer weitere Ferne", sagte Speich. Nur die schwarzen Pferde in den Logos verbinden die beiden Marken noch. "Doch während das Cavallino aus Maranello davon galoppiert, lahmt das Ross aus Zuffenhausen."

Blume: Erleben einen "heftigen Sturm" 

Ein erfolgreiches Jahr sehe anders aus, konstatierte auch Markus Kienle von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Die Zahlen des ersten Quartals offenbarten gravierende Schwächen in der Aufstellung der Gesellschaft und ließen auch für das Jahr 2025 nichts Gutes erwarten.

Porsche-Vorstandschef Oliver Blume sagte auf der Hauptversammlung: "Schon letztes Jahr hatten wir massiven Gegenwind. Jetzt erleben wir einen heftigen Sturm". Aber man stemme sich dagegen und müsse seine Hausaufgaben machen. Porsche leidet demnach an einem Mix aus Problemen: Der Hochlauf der Elektromobilität habe sich deutlich verlangsamt. Der Markt in China sei förmlich weggebrochen. Dazu trieben unter anderem auch Handelskonflikte, instabile Lieferketten und die Aufwendungen in flexible Antriebsarten die Kosten in die Höhe. Zusätzlich belasten nun die US-Zölle das Geschäft.

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Erneut Kritik an Doppelrolle

Blume ist auch Chef der Konzernmutter Volkswagen. Daran äußerten erneut mehrere Aktionärsvertreter deutliche Kritik – und forderten den Top-Manager dazu auf, sich für die Führung von einem der beiden kriselnden Dax-Konzerne zu entscheiden. Porsche und VW seien die einzigen Börsenunternehmen in Deutschland, die sich einen "Teilzeitvorstandsvorsitzenden" leisteten, sagte Hendrik Schmidt vom Fondsanbieter DWS.

Blume zufolge überwiegen die Vorteile der Doppelrolle. Sie sei aber nicht auf Ewigkeit angelegt. Entscheiden müsse das am Ende der Aufsichtsrat.

Gewinn im Sinkflug

Hinter dem Sportwagenbauer liegen turbulente Monate: Neben mehreren Wechseln im Vorstand hat Porsche im Februar die Strategie angepasst – und will künftig wieder mehr Geld in Verbrenner und Plug-in-Hybride investieren. Zudem wird gespart. Bis 2029 sollen rund 1.900 Stellen in der Region Stuttgart gestrichen und rund 2.000 befristete Verträge nicht verlängert werden.  

Die zahlreichen Probleme zeigen sich auch in den Geschäftszahlen: Nach dem Einbruch 2024 sackte der Porsche-Gewinn im ersten Quartal 2025 weiter ab. Das operative Ergebnis betrug 0,76 Milliarden Euro – 40,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz lag mit 8,86 Milliarden Euro ebenfalls unter dem Vorjahreswert. Porsche stutzte daher zuletzt auch die Prognose für 2025.


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