Der Sportwagenbauer Porsche baut sein Management weiter um – und besetzt mehrere Posten neu. Personalvorstand Andreas Haffner (59) gibt seine Position im August an Vera Schalwig (45) ab, wie das Unternehmen in Stuttgart mitteilte. Zum gleichen Zeitpunkt übernehme Joachim Scharnagl (49) das Ressort Beschaffung von der 62 Jahre alten Barbara Frenkel.
Schalwig leitet derzeit das Personalwesen am Porsche-Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen. Scharnagl verantwortet aktuell noch die Beschaffung für neue Fahrzeugprojekte sowie das Lieferantenmanagement. Der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Porsche teilte mit: "Mit Vera Schalwig und Joachim Scharnagl berufen wir zwei erfahrene Persönlichkeiten aus den eigenen Reihen in den Vorstand."
Bei dem Umbau handelt sich den Angaben nach um einen langfristig geplanten Generationswechsel. Haffner war seit 2016 Personalvorstand. Frenkel wurde im Jahr 2021 als erste Frau in den Vorstand des Autobauers berufen.
Neuer Stellvertreter für Porsche-Chef Blume
Darüber hinaus übernimmt Forschungs- und Entwicklungsvorstand Michael Steiner (60) bereits zum 1. Juli eine neue Funktion: Er wird Stellvertreter von Porsche-Chef Oliver Blume. In diesem Zuge gibt er auch die Leitung der Konzernentwicklung im Volkswagen-Konzern ab (wir berichteten).
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Frei war die Position überhaupt nur deshalb, weil es bei Porsche im laufenden Jahr bereits mehrere Personalwechsel gab. Im Februar hatte die VW-Tochter überraschend mitgeteilt, dass der langjährige Finanzvorstand Lutz Meschke – bis dahin auch der Vize von Blume – und Vertriebsvorstand Detlev von Platen gehen müssen. Neuer Finanz- und IT-Vorstand wurde daraufhin Jochen Breckner, als Vertriebsvorstand übernahm Matthias Becker.
Porsche-Gewinn im Sinkflug
Hinter dem Sportwagenbauer liegt ein turbulenter Jahresbeginn: Neben den Wechseln im Vorstand hat Porsche im Februar die Strategie angepasst – und will künftig wieder mehr Geld in Verbrenner und Plug-in-Hybride investieren. Zudem wird gespart. Bis 2029 sollen rund 1.900 Stellen in der Region Stuttgart gestrichen und zahlreiche befristete Verträge nicht verlängert werden.
Das liegt an einer ganzen Reihe von Problemen: Beispielsweise schwächelt das Geschäft des Sport- und Geländewagenbauers in China. Auch höhere Kosten für die Batteriegeschäfte, die verhaltene Nachfrage nach Elektroautos und die US-Importzölle belasten.