Nach dem Abschied von Luca de Meo regelt der französische Autobauer Renault die Führung vorerst intern. Wie das Unternehmen am Dienstag in Boulogne-Billancourt mitteilte, übernimmt Finanzvorstand Duncan Minto kommissarisch die Rolle des Chief Executive Officer (CEO). Das Tagesgeschäft liegt derweil bei Jean-Dominique Senard, dem Verwaltungsratsvorsitzenden und früheren Vorstandschef von Renault.
Minto, Jahrgang 1975, ist ein Renault-Veteran. Seit 1997 im Unternehmen, begann der gebürtige Schotte seine Karriere bei Renault UK, bevor er über Stationen in Frankreich, Portugal und Irland zunehmend strategische Verantwortung übernahm. Seit 2022 war er CFO der Konzernmarke Dacia, 2023 dann Finanzchef von Alpine – und ist seitdem als Chief Financial Officer (CFO) der Renault-Gruppe tätig. Diese Funktion wird er auch während seiner Zeit als Interimschef weiterführen.
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Mit Minto übernimmt ein Konzernkenner das Ruder in einer Phase strategischer Weichenstellungen. Erst im Frühjahr hatte Renault seine Elektrofahrzeugsparte Ampere ausgegliedert. Die Nachfolge von de Meo dürfte auch über die weitere Ausrichtung entscheiden – etwa mit Blick auf das China-Geschäft oder die geplante Neuausrichtung von Verbrenner- und Elektromodellen innerhalb der Allianz mit Nissan und Mitsubishi.
Der italienische Automanager de Meo stand seit 2020 an der Spitze der Renault-Gruppe, sein Weggang kam für viele Branchenbeobachter überraschend. Wie bereits bekannt, wird er Mitte September neuer Chef des Luxus-Konzerns Kering, zu dem unter anderem die Modemarken Gucci und Balenciaga gehören.
Das Auswahlverfahren für die dauerhafte Besetzung der CEO-Position sei bereits weit fortgeschritten und werde von einem Ausschuss des Verwaltungsrats begleitet, gab Renault weiter bekannt.
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