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Renault setzt auf KI in der Produktion: Tempo und Kontrolle

10.07.2025 10:30 Uhr | Lesezeit: 2 min
Renault verwendet KI bei der Produktion.
© Foto: Renault

Die Autoindustrie hat längst die künstliche Intelligenz (KI) für sich entdeckt. Einer der Vorreiter ist Renault. An Großrechnern angeschlossene KI entdeckt Fehler in der Produktion, hilft beim perfekten Lackieren oder hat das ganze weltweite Netz der Fabriken in Echtzeit m virtuellen Blick.

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Vor knapp zwei Jahren hat Frankreichs Autoriese Renault einen Plan gestartet, der das tägliche Leben von 61.000 Mitarbeitern in 25 Fabriken in 13 Ländern komplett verändern soll. Dabei geht es vor allem um den Einsatz von künstlicher Intelligenz. "Wir haben Digitalisierung und künstliche Intelligenz in das Herz unserer Produktion integriert und sehen bereits heute die Resultate", erklärt Thierry Charvet, der verantwortliche Manager von Renault. Ein Beispiel ist die elektrische Version des neuen Renault Twingo, die im nächsten Jahr erscheinen soll, auf ein Retrodesign setzt und für weniger als 20.000 Euro zu haben sein soll.

"Die Entwicklungszeit konnte auf zwei Jahre verkürzt werden. Beim Renault 5 war es ein Jahr mehr, beim Megane electric sogar zwei Jahre", so Charvet. Das wurde auch erreicht, indem die Zahl der nötigen Teile beim Twingo um ein Viertel gegenüber einem Megane reduziert wurde. So habe es nur 41 Wochen nach der Festlegung des Designs gedauert, bis der erste Prototyp des neue Twingo in der slowenischen Fabrik in Novo Mesto vom Band gerollt ist. Normal waren vorher im Schnitt 71 Wochen. "Gleichzeitig", so Charvet weiter, "konnten bei der Produktion des Twingo auch dank des Einsatzes von KI die Emissionen um reduziert werden".

Spanisches Renault-Werk in Palencia

Wir besuchen das spanische Renault-Werk in Palencia, zwei Autostunden nördlich von Madrid. Dort laufen die Renault-Modelle Rafale, Espace und Austral vom Band, alle sind Verbrenner, wahlweise auch mit verschiedenen Hybrid-Motoren zu haben. Auch hier hat die KI das Sagen. Zum Beispiel direkt am Fließband.

Eine junge Mitarbeiterin hält einen 3-D-Scanner an die Seitenpartie, der auch den noch unfertigen Innenraum eines Rafale im Blick hat. Die Daten landen im Zentralrechner, dessen KI die Passgenauigkeit der Türen oder der Bohrungen für die Türgriffe ebenso überprüft wie zahllose Bereiche des Innenraums. Werden hier Fehler im Vergleich zu den gespeicherten Vorgaben entdeckt, stoppt das Fließband und löst Alarm aus. So können Abweichungen im frühen Stadium aufgespürt und beseitigt werden. In Palencia muss jedes Auto noch während der Produktion 800 solcher Check-Punkte passieren, bis es das Ende des Fließbandes erreicht hat und als "fehlerfrei" gilt. 


Renault: So hilft KI in der Produktion

Renault Bildergalerie

Geprüft werden die Steckverbindungen der Elektrik. Auch hier kommt eine hochauflösende KI-Kamera zum Einsatz, entwirrt den Kabel-Dschungel und die Anschlüsse und prüft sowohl die richtige Position als auch die Zuordnung. Der Mitarbeiter muss nicht lange suchen, kann sich auf die Beobachtungen der KI verlassen. Ähnliches geschieht an diversen Orten am Fließband. Das Auto passiert auf seinem Weg zur finalen Reife eine Art Tor, das mit grellen LED-Leuchten in taghelles Licht getaucht ist. Kamera-Augen und Messinstrumente treten in Aktion und nehmen vorher festgelegte mögliche Fehlerquellen ins Visier.

KI: Steuerung der gesamten Lieferkette

Doch die noch junge Erfindung der KI kann noch mehr. Sie ist auch bei der Steuerung der gesamten Lieferkette im Einsatz, sei es von Zulieferfirmen oder von den anderen Renault-Fabriken. Vor zahllosen Monitoren sitzen wachsame Inspektoren. Sollte zum Beispiel ein Lkw, der Sitze oder Stoßfänger von einer Partnerfirma nach Palencia transportiert, wegen es Staus auf seiner Route vorhersehbar zu spät sein Ziel erreichen, erscheinen Warnhinweise auf einer Video-Wand. Der Großrechner sucht nach Lösungen, wie ein denkbarer Produktionsstopp umgangen werden kann. Über dieses System verfügen alle Fabriken.

So kann auch der diensthabende Mitarbeiter in Palencia sehen, was im weit entfernten Werk in Douai in Frankreich gerade passiert. Auf diese Weise sind alle Standorte, auch die in Amerika oder Asien per Cloud miteinander verbunden. So können Material-Fehler schnell gemeldet und anderenorts vermieden werden. Davon profitieren auch andere Marken, mit denen die Franzosen kooperieren. Beispiele sind der chinesische Konzern Geely im brasilianischen Kuritaba, der mit einem Gemeinschaftsunternehmen in die Produktion von Antrieben beider Marken eingebunden.  Auch der neue Nissan Micra, der auf dem elektrischen Renault 5 basiert, gehört zum Produktionsnetzwerk der Franzosen.


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