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Skoda-Strategie "Next Level": Realismus ohne Luftschlösser

25.06.2021 09:01 Uhr | Lesezeit: 4 min
Skoda-Strategie "Next Level": Realismus ohne Luftschlösser
Thomas Schäfer ist seit August 2020 Skoda-Chef.
© Foto: Ralph M. Meunzel/AUTOHAUS

Am Donnerstag hat Skoda seine neue Strategie bis 2030 vorgestellt. Sie basiert auf drei Säulen: Elektrifizierung, Digitalisierung und Expansion. Gegenüber AUTOHAUS äußerte sich Markenchef Thomas Schäfer auch zu den Themen Agenturgeschäft und Online-Vertrieb.

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Die Autoindustrie steckt in einem Transaktionsprozess. Es geht darum, die Zukunft zu gestalten und sich nicht treiben zu lassen. Am Donnerstag hat Skoda mit "Skoda Next Level" in Prag seine Strategie bis 2030 vorgestellt. Das Motto könnte lauten Realismus ohne Luftschlösser. Vorstandsvorsitzender Thomas Schäfer geht davon aus, dass der Weltmarkt nur noch um 1,2 Prozent pro Jahr wachsen wird und damit der Wettbewerb stark zunehmen wird. "Der Kuchen wird deutlich kleiner", so der Markenchef.

Die Skoda-Strategie stützt sich auf die drei Säulen Elektrifizierung, Digitalisierung und Expansion. Die Ziele lauten beispielsweise im Detail, dass man in die Top-5 der absatzstärksten Autobauer in Europa aufsteigen will und weitere Märkte z.B. in Indien und Russland erschließt. Zur Reduzierung der Flottenemissionen um 50 Prozent (gegenüber 2020) sollen mindestens drei neue batteriebetriebene Modelle beitragen. Gleichzeitig soll die Komplexität der Modellpalette reduziert werden.

Zum Ende des Jahrzehnts soll außerdem jede vierte Position im Skoda-Management mit einer Frau besetzt sein. Die Umsatzrendite soll pro Jahr mindestens acht Prozent betragen. Im Vertrieb setzen die Tschechen verstärkt auf den virtuellen Showroom als digitales Kundenerlebnis, die Einführung der unechten Agentur und den Online-Vertrieb. Darüber sollen künftig 20 Prozent der Autos verkauft werden. Das Investitionsvolumen für die Maßnahmen liege bei 500 Millionen Euro, hieß es.

"Wir wollen mehr weibliche Talente an Bord haben"

Schäfer sagte im Gespräch mit AUTOHAUS zur Einführung der Frauenquote: "Nach 125 Jahren haben wir es geschafft, mit Maren Gräf die erste Vorständin einzusetzen. Frau Gräf macht einen hervorragenden Job. Wir brauchen einen anderen Fokus. Unsere Kunden sind auch nicht alle 55 Jahre alt, männlich und straight. Wir wollen mehr weibliche Talente an Bord haben. Wir haben das jetzt von oben verordnet, weil es uns von unten zu lange dauert. Wenn wir in den nächsten zwölf Monaten jemanden einstellen, legen wir den Fokus auf Frauen. Dann wird sich die Mannschaft dazu auch entsprechend orientieren."

Mit Blick auf das Agenturgeschäft erklärte der Skoda-Boss: "Wir werden das Agenturgeschäft, wie in der VW-Gruppe bereits beschlossen, einführen. Wir fangen wie Volkswagen auch mit den Elektrofahrzeugen an. Wir gehen da im Gleichschritt. Wenn man das richtig macht, ist sicher Potenzial drin. Ich bin davon überzeugt, dass dies funktionieren wird. Die moderne Art des Autokaufs ist eben anders." Zum Ziel bis 2030 ein Fünftel der Verkäufe über den Onlinevertrieb abzuwickeln: "Wir machen das mit bzw. über unsere Händler."

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KOMMENTARE


Rudi

27.06.2021 - 05:42 Uhr

Will Skoda seinen Kunden und Händlern in der gleichen Art und Weise geschichten erzählen wie Honda es getan hat? Wo das hinführt sieht jeder wenn er sich den Marktanteil von Honda in Deutschland ansieht. Noch entscheidet der Kunde die Händler und die Mitarbeiter über Erfolge und Misserfolge eines Unternehmens.


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