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Studie: Halbleitermangel bremst Autobauer mindestens bis 2024

07.11.2022 14:35 Uhr | Lesezeit: 4 min
Studie: Halbleitermangel bremst Autobauer mindestens bis 2024
Momentan dauere es von der Bestellung bis zur Auslieferung von Chips immer noch doppelt so lange wie normalerweise.
© Foto: BeeBright / Getty Images / iStock

Die Einschränkungen der Autoproduktion durch Halbleitermangel werden nach Einschätzung der Unternehmensberatung Alix Partners noch "mindestens bis 2024" andauern. Momentan dauere es von der Bestellung bis zur Auslieferung von Chips sechs Monate und damit immer noch doppelt so lange wie normalerweise.

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Der Bedarf an Chips pro Fahrzeug wachse durch die zunehmende Digitalisierung und Elektrifizierung immer weiter - aber die Halbleiterhersteller hielten sich wegen der drohenden Rezession und steigender Zinsen mit der Erweiterung ihrer Kapazitäten zurück, schrieben die Branchenexperten in ihrer am Montag veröffentlichten Analyse. Die Gewinnmargen der Halbleiterhersteller bei konventionellen Autochips seien bis zu 11 Prozentpunkte schlechter als bei Chips für Unterhaltungselektronik oder Industriekunden.

Zudem sei die Autoindustrie aus Sicht der Halbleiterhersteller "nur ein kleiner Abnehmer für Halbleiterchips", mit sechs bis zehn Prozent der globalen Kapazität. Selbst im Falle einer schrumpfenden Nachfrage nach Chips für Mobiltelefone und Spielkonsolen "bleibt die Chipproduktion der Flaschenhals für die Automobilindustrie", schrieben die Branchenexperten von Alix.

Die Nachfrage werde das Angebot auch 2024 noch übersteigen - und das werde zu steigenden Preisen der Halbleiter und letztlich der Fahrzeuge beitragen. Der Bedarf der Autoindustrie an Chips werde bis 2026 deutlich wachsen: Bei analogen Chips, die für den Elektroantrieb gebraucht werden, um 75 Prozent, bei Wafern für Mikrocontroller-Einheiten um 30 Prozent. Die Halbleiterhersteller planten in diesen Bereichen aber nur 56 Prozent beziehungsweise 12 Prozent mehr Kapazität.

Langfristige Verbesserung durch Zentralisierung der Fahrzeugsteuerung

Weil die Entwicklung eines neuen Automodells drei bis fünf Jahre dauere, seien Chips nicht mehr auf dem neuesten Stand, wenn das Auto auf den Markt komme. "Aktuell verwendete Chips einer Technologie von 28 Nanometer und mehr für die meisten Applikationen in Autos entsprechen dem Stand eines iPhone 4 aus den Jahren 2010-2013", schrieben die Branchenexperten. Für die Halbleiterhersteller sei es nicht lukrativ, Kapazitäten für die Autoindustrie durch Umstellung auf alte Technologien freizusetzen: "Investitionen der Halbleiterindustrie fokussieren sich hauptsächlich auf profitablere, neue Technologien."

Eine langfristige Verbesserung für die Autobauer erwartet Alix durch die Zentralisierung der Fahrzeugsteuerung. Mit wenigen zentralen Steuergeräten und einer flexiblen Softwarearchitektur könnten neue Funktionen per Update aufgespielt werden, ohne neue Hardware.

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