-- Anzeige --

"Trust-Center"-Initiative: Dekra für ungefilterten Zugang zu Autodaten

29.04.2019 13:36 Uhr
Stefan Kölbl
Dekra-Chef Kölbl: "Wir brauchen eine neue Kultur des Teilens von Daten."
© Foto: Dekra

Konzernchef Kölbl sieht den Zugriff auf sicherheits- und umweltrelevante Fahrzeugdaten als wesentlich für die künftige Arbeit der Prüforganisationen an.

-- Anzeige --

Angesichts der zunehmenden Vernetzung des Verkehrs fordert auch Dekra einen ungefilterten Zugang zu den Fahrzeugdaten. Ohne die sicherheits- und umweltrelevanten Daten einsehen und auswerten zu können, könne man den ordnungsgemäßen Zustand und die Sicherheit der Fahrzeuge in Zukunft nicht mehr garantieren, sagte Vorstandschef Stefan Kölbl am Montag. "Es ist essenziell, diesen Datenzugriff zu haben."

Dekra ist Teil der "Trust-Center"-Initiative, in der sich die großen Prüforganisationen, darunter auch die Technischen Überwachungsvereine (TÜV), für ein Treuhandmodell für die Sammlung und Verwertung der Daten einsetzen. "Wir brauchen eine neue Kultur des Teilens von Daten", betonte Kölbl. Schon heute würden in Fahrzeugen Unmengen davon erzeugt, die aber nur die Hersteller selbst einsehen könnten. Und schon heute sei es zum Beispiel einem Dekra-Gutachter vor Gericht unmöglich, ohne diese Daten sicher sagen zu können, ob ein Unfall vom Fahrer oder möglicherweise von einem Fahrerassistenzsystem verursacht worden sei.

Mit weltweit mehr als 45.000 Mitarbeitern hat Dekra im vergangenen Jahr rund 3,3 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Das war ein Plus von 6,6 Prozent im Vergleich zu 2017. Unterm Strich blieben rund 136 Millionen Euro Gewinn (plus zwei Prozent). In der Fahrzeugprüfung habe man durch Übernahmen unter anderem in Dänemark, Großbritannien und den USA seine globale Marktführerschaft ausgebaut, hieß es. Weltweit kam Dekra 2018 auf 26 Millionen Kfz-Prüfungen. In Deutschland waren es rund elf Millionen bei einem Marktanteil von 33 Prozent.

"Ambitionierte Ziele" in China

Als Wachstumsregion hat die Organisation derzeit vor allem China im Blick. In Peking soll die größte Dekra-Prüfstation weltweit entstehen. "Wir verfolgen in der Volksrepublik ambitionierte Ziele", so Kölbl. "Sollten sich unsere Erwartungen erfüllen, werden wir in den nächsten Jahren weiter kräftig investieren."

Vor wenigen Wochen hatte der Dekra-Konzern in Shenzhen seine erste Pkw-Prüfstation in China eröffnet. Da die Prozesse bei Fahrzeugprüfungen in dem Land stark arbeitsteilig organisiert sind und teilweise datenbasiert und automatisiert ablaufen, können in Shenzhen etwa 20 Fahrzeuge pro Stunde geprüft werden. Zum Vergleich: In Deutschland sind es drei bis vier pro Prüfspur. Die Kapazität in Shenzhen bezifferte Kölbl auf 50.000 Fahrzeuge pro Jahr. In Peking sollen es rund 180.000 werde, weil dort auch Lkw und Busse kontrolliert werden. (dpa/rp)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Autodaten

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.