Europas größter Autokonzern Volkswagen hat im ersten Quartal 2005 dank eines harten Sparkurses seinen Gewinn verbessert. Das Nachsteuerergebnis lag bei 70 Mio. Euro, nach 26 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das teilte Volkswagen am Mittwochabend in Wolfsburg mit, kurz vor der VW-Hauptversammlung am Donnerstag in Hamburg. Das operative Ergebnis stieg um mehr als 40 Prozent auf 464 Mio. Euro, der Umsatz dagegen sank um 2,4 Prozent auf 21,1 Mrd. Euro. Zu schaffen macht dem Konzern derzeit vor allem das Geschäft in China. Im wichtigsten Auslandsmarkt sanken die Auslieferungen an Kunden von Januar bis März um fast ein Drittel auf 115.000 Fahrzeuge. Die Schwäche in China sorgte auch konzernweit für ein Minus bei den Auslieferungen, und zwar um 1,9 Prozent auf 1,18 Mio. Fahrzeuge. Ohne China stünde der Konzern hier mit mehr als drei Prozent im Plus. Im Gesamtjahr will der Konzern auf Grund zahlreicher neuer Modelle – etwa den neuen Passat – bei den Auslieferungen aber den Vorjahreswert von 5,079 Mio. Fahrzeugen übertreffen. Verhaltene Prognose Die wichtigsten Automobilmärkte seien vergleichsweise schwierig ins Jahr gestartet, hieß es am Mittwochabend. Auch für die kommenden Monate gehe Volkswagen nicht von einer "wesentlichen Veränderung" aus. Zudem werde der Preisdruck anhalten. Belastend wirkten sich außerdem der schwache US-Dollar und die hohen Rohstoffpreise aus. Eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und der Kostenstruktur soll das Anfang 2004 eingeleitete Sparpaket "ForMotion" bringen. Volkswagen äußerte sich am Mittwoch "zuversichtlich", im laufenden Jahr das Einsparziel von 3,1 Mrd. Euro zu erreichen. 2004 hatte der Konzern mit "ForMotion" bereits 1,6 Mrd. Euro eingespart. Der Konzern bekräftigte am Mittwochabend, das operative Ergebnis nach Sondereinflüssen werde sich im laufenden Jahr im Vergleich zu 2004 verbessern – um wie viel, hänge von "heute nicht prognostizierbaren externen Umständen" ab. Aktionäre unzufrieden Aktionäre warfen dem VW-Vorstandschef dennoch vor, viele Probleme bei Volkswagen seien hausgemacht. So müsse sich VW auf sein Kerngeschäft konzentrieren und von "teuren Hobbys" wie der Luxusmarke Bugatti trennen, sagte ein Sprecher der Fondsgesellschaft SEB heute auf der Hauptversammlung des Konzerns. Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Ulrich Hocker, forderte Pischetsrieder auf, die Kosten weiter zu drücken. "ForMotion" reiche nicht aus, um wieder profitabler zu werden. (dpa/pg)
VW: Besseres Ergebnis dank hartem Sparkurs
Hersteller steigert Gewinn nach Steuern im ersten Quartal deutlich / Sorgenkind China / Ungehaltene Aktionäre