Angesichts immer neuer Vorwürfe in der VW-Schmiergeldaffäre um Ex-Skoda-Personalchef Helmuth Schuster drückt das Unternehmen bei den Bemühungen um Aufklärung aufs Tempo. VW habe deutlich gemacht, dass die Bemühungen der Staatsanwaltschaft "sehr offensiv und sehr kooperativ" unterstützt würden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, Klaus Ziehe. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte unter Berufung auf Firmen-Insider berichtet, der Vorstand habe dem Betriebsrat u.a. teure "Lustreisen ins Ausland" zugeschanzt. Im Gegenzug seien Betriebsräte bereit gewesen, auf Vorstandslinie zu argumentieren. Summen bis zu 30.000 Euro seien vom Vorstand abgesegnet worden. Der niedersächsische Wirtschaftsminister und VW-Aufsichtsratsmitglied Walter Hirche (FDP) erklärte, der Aufsichtsrat habe nichts von den illegalen Geschäften um Schuster gewusst. Das Land Niedersachsen als größter Anteilseigner von VW dringt auf schnelle Aufklärung. Es sei "mit krimineller Energie" vorgegangen worden, sagte Hirche. Deshalb sei es sehr wichtig, dass parallel zur Staatsanwaltschaft auch die Konzernrevision ermittele, sagte Hirche im ZDF. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat mit Blick auf Personalvorstand Peter Hartz eine "ergebnisoffene" Untersuchung verlangt. "Niemand ist sakrosant, niemand bekommt einen Persilschein, niemand bekommt Absolution, während noch ermittelt wird", bekräftigte Wulff, der zugleich VW-Aufsichtsratsmitglied ist, heute in Hannover. "Und da einige Vorgänge in der Zuständigkeit von Herrn Hartz liegen, muss ergebnisoffen untersucht werden." Eine Grundsatzdebatte über Gewerkschaften und die Mitbestimmung in Unternehmen sei fehl am Platze, sagte Wulff. (dpa)
VW-Skandal: Konzern will schnelle Aufklärung
Zeitung: Betriebsratsmitglieder wurden mit "Lustreisen" gekauft