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Wechselprämien der Hersteller: Geld für alte Diesel

03.08.2017 13:25 Uhr
"Umweltbonus" für Wechselwillige: Die Hersteller fördern den Neukauf umweltschonender Fahrzeuge.

Neben der Software-Nachrüstung soll auch die Verjüngung der Dieselflotte das Abgasproblem lindern. Einige Autohersteller bieten nun Bonus-Aktionen für alte Fahrzeuge.

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Neben der Optimierung jüngerer Diesel-Fahrzeuge wollen einige Autobauer Besitzer älterer Modelle mit eigenen Anreizprogrammen motivieren, auf Fahrzeuge mit moderner Abgasreinigung oder Elektro-Autos umzusteigen. So bietet BMW Besitzern von Diesel-Pkw der Euro-Norm 4 oder älter bis zu 2.000 Euro, wenn sie einen Elektro-, Hybrid- oder Diesel-Neuwagen kaufen. Die Aktion soll bis Ende 2017 laufen.

Auch Daimler kündigte einen "Umweltbonus für EU4-Fahrzeuge" an, um die Fahrzeugflotte auf der Straße zu verjüngen. Besitzer sollen je nach Fahrzeug einen vierstelligen Betrag bekommen, wenn sie sich noch in diesem Jahr für einen neuen Mercedes-Benz entscheiden.

Volkswagen kündigte eine "Umstiegsprämie" für Euro 1- bis 4-Diesel-Modelle an, die markenübergreifend im Konzern umgesetzt wird. "Mit der Umstiegsprämie bieten wir unseren Kunden einen starken Anreiz, auf ein modernes und umweltfreundlicheres Fahrzeug mit Verbrennungsmotor oder mit einer alternativen Antriebstechnologie umzusteigen", sagt Matthias Müller. "Diese Prämie ist rasch umsetzbar und führt zu schnellen, messbaren und nachhaltigen Effekten, um den Stickoxid-Ausstoß deutlich zu reduzieren und die Luftqualität spürbar zu verbessern." Die Umstiegsprämie wird aktuell von den Konzernmarken Volkswagen Pkw, Audi, Seat, Skoda, Porsche und Volkswagen Nutzfahrzeuge ausgearbeitet und zeitnah angeboten werden.

Wer bei Toyota jetzt einen gebrauchten Diesel in Zahlung gibt und einen neuen Hybrid der Modelle Yaris, Auris, Rav4, C-HR oder Prius kauft, bekommt von den Japanern nicht nur die übliche Hybrid-Prämie von 2.000 Euro, sondern die gleiche Summe noch einmal für den alten Selbstzünder obendrauf.

Noch mehr gibt es unter Umständen bei Ford zu holen. Wer bei den Kölnern einen Diesel mit Euro-1-, 2- oder 3-Norm bis Baujahr 2006 abgibt und sich noch dieses Jahr für einen neuen Ford entscheidet, kann zwischen 2.000 und 8.000 Euro Alt-Diesel-Prämie absahnen. Dafür kümmert sich Ford um eine kostenlose Verschrottung des alten Wagens.

Kleine Tauschprämie aus Rüsselsheim

Auch Opel offeriert mit dem sogenannten "Sommer Upgrade" nun einen Kaufanreiz für unentschiedene Kunden. So bieten die Rüsselsheimer bei Kauf, Leasing oder Finanzierung eines neuen Astra oder Astra Sports Tourer eine Prämie von 750 Euro – sofern man einen alten Opel beim Händler gegen das neue Auto eintauscht.

Doch nicht nur mit dem Tausch-Bonus will Opel Kunden in die Autohäuser locken, auch besonders niedrige Leasingraten sollen einen Anreiz bieten. Die beiden Astra-Derivate schlagen daher nun nur noch mit 99 Euro im Monat zu Buche. Beim Rechenbeispiel der Rüsselsheimer über 36 Monate für einen 1,4-Liter-Astra mit 74 kW / 100 PS wird allerdings noch eine Anzahlung von 2.800 Euro fällig. (se/sp-x)

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KOMMENTARE


emkregio1

03.08.2017 - 17:54 Uhr

Die genannten Prämien sind doch wohl ein Witz. Bei jeder Verkaufsförderaktion der einzelenen Hersteller wird mehr Geld je Auto ausgegeben um die Überproduktion an den Kunden zu bekommen. Hier wollen sich anscheinend die Hersteller auf die ganz billige Tour freikaufen.


UE

04.08.2017 - 10:30 Uhr

Sinnvoller als solche "Einzelaktionen", die mehr MArketing als alles andere sind, wäre wohl eine Art "Abwrackprämie", so, wie wir sie 2009 schon hatten. Nur, dass man eben jetzt die Hersteller mit ins Boot nehmen sollte und die Prämie dann entsprechend höher ausfallen könnte / sollte.


Axicon

04.08.2017 - 15:43 Uhr

Es beweißt verdeutlicht einmal mehr welche lächerliche Qualifikation für einen Vorstandsjob in der Automobilindustrie notwendig ist! Themen wie kundenorientierter Vertrieb oder Kundenbindung müssen an denen total vorbei gelaufen sein! Bei soviel Versagen und Unvermögen sehr ich schwarz für den Autostandort Deutschland! Und unsere Hobby- sprich Lobby-Politiker schaffen dann noch den Rest bis zum Untergang!


Mr.M

04.08.2017 - 16:59 Uhr

Klar, am Besten eine Staatliche Prämie dafür, dass der Kunde sich einen neuen Wagen vom Kartell kauft. So macht das Kartell 2 x das Geschäft und der Kunde und Staat bezahlt für die Gier. Dann sollten sich die Kunden schon die Autos bei den Herstellern kaufen die nicht an dem Kartell oder Abgasskandal beteiligt sind. Diese Arroganz gehört endlich abgestraft, aber stattdessen macht die Politik den Bückling. Und die sparen sich noch die Um-/Nachrüstung für die alten Kisten.


Rainer

05.08.2017 - 09:42 Uhr

Trotz fallender Marktwerte der betroffenen Euro 4 (oder schlechter) Fahrzeuge, haben viele Wagen immer noch so einen hohen Wert, das eine Entsorgung nicht Frage kommt. Also wird das Problem verschoben, in Länder, wo es keine strengen Abgasnormen zu erfüllen gilt. Sollte dieser Aktionismus greifen, steigt das Angebot an Euro 1 - 4 Gebrauchtwagen deutlich an, und die Preise der Inzahlungnahmen werden fallen, noch deutlicher als sie heute schon fallen. So gesehen wird kaum etwas zur Verbesserung der Umwelt getan, da die meisten Drecksschleudern nach z.B. Afrika gehen, und am Ende eben doch der treue und brave Autofahrer die Zeche zahlt. Das Risiko des Wertverlustes zwischen Inzahlungnahme und Verkauf der Gebrauchtwagen wird allein den Autohändlern aufgebürdet. Die Gewinner an dem Deal sind dann die, die es verbockt haben.


ich

05.08.2017 - 10:02 Uhr

@ Mr.M.Sie sind JA so Klug, google´n sie einfach mal nach Kooperationen im Fahrzeugbau / Herstellung, Sie finden fast keinen Hersteller mehr der mit einem anderen ein JointVenture betreibt. Und selbst die FEINEN ( sauberen ) Hersteller...Mein Nachbar hat sich vor 2 Jahren einen NEUEN SUV Diesel aus einem Ostasiatischen Land gekauft EURO 4 NORM.


Dietmar Seyerle

07.08.2017 - 15:36 Uhr

Überall und für alles gibt es Prämien, Warum gibt es eigentlich keine Anreize und Umzugsprämien für die arg gebeutelten Anwohner in den Innenstädten? Diese armen Leute klagen lieber ihr Recht auf frische Luft ein,- heizen aber selbst mit Heizöl (Diesel) und betreiben einen stinkenden offenen Kamin anstatt einfach auf´s Land zu ziehen und dort das Brennholz selbst zu schlagen.Wäre doch mal ein Thema für die Deutsche Umwelt Hilfe - aber diese Leute interessiert nur ihr eigener Profit und die gezielte Zerstörung der deutschen Automobilindustrie - gute Nacht Deutschland - Erst wenn die Innenstädte nicht mehr versorgt werden können, wachen vielleicht einige von Euch auf.


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