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Zulieferer-Krise: Edscha geht in die Insolvenz

03.02.2009 03:24 Uhr
Zulieferer-Krise: Edscha geht in die Insolvenz
Gehen bei Edscha bald die Lichter aus? Der Remscheider Zulieferer hat Insolvenzantrag gestellt.
© Foto: Philipp Guelland/ddp

Betroffen von der Pleite des Cabrioverdeck- und Türscharnierhersteller sind europaweit 4.200 Beschäftigte an insgesamt elf Standorten. Die Landesregierungen von Bayern und Nordrhein-Westfalen signalisierten Hilfsbereitschaft.

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Der Automobilzulieferer Edscha hat Insolvenzantrag gestellt. Allein in Ostbayerns sind davon mehr als 2.000 Mitarbeiter betroffen, das größte Inlandswerk hat der Cabrioverdeck- und Türscharnierhersteller im niederbayerischen Hengersberg (Landkreis Deggendorf). Dort sind knapp 1.400 Männer und Frauen von der Pleite betroffen. In Hauzenberg (Landkreis Passau) arbeiten nach Gewerkschaftsangaben etwa 400 Beschäftigte für das Unternehmen. In Regensburg hatte Edscha erst vor rund zwei Jahren auf dem Gelände des dortigen BMW-Werks eine weitere Fertigung für Cabriodächer eröffnet, dort sind 300 Jobs gefährdet. Europaweit gelte der Insolvenzantrag für 4.200 Beschäftigte an insgesamt elf Standorten, teilte das Unternehmen am Montag am Stammsitz in Remscheid mit. Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten seien die massiven Auftragseinbrüche und zunehmend schwierigen Finanzierungsbedingungen, sagte eine Unternehmenssprecherin. In der Firmenzentrale in Nordrhein-Westfalen arbeiten rund 320 Beschäftigte. Die Landesregierungen von Bayern und Nordrhein-Westfalen kündigten Hilfsbereitschaft an. "Wir stehen für jede denkbare und zulässige Hilfe bereit", sagte die nordrhein- westfälische Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) am Montag nach Angaben eines Sprechers. Fachleute des Ministeriums führten deshalb Gespräche mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Jörg Nerlich. "Ich hoffe sehr, dass über den Weg der Insolvenz eine tragfähige Fortführungslösung gefunden wird", sagte der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP). Gespräche bereits vor Insolvenzantrag Laut Zeil hatte es bereits vor der Insolvenz Gespräche der Unternehmensleitung mit den betroffenen Landesregierungen gegeben. Wegen der aktuellen Entwicklung sei die Insolvenz allerdings unausweichlich gewesen. "Aufgrund komplexer Rahmenbedingungen war es leider nicht möglich, das Unternehmen in seiner derzeitigen Form zu erhalten", sagte der Minister. Ein Sprecher von Zeils Ministerium erklärte, dem Unternehmen seien in den Gesprächen vor dem Insolvenzantrag die verschiedenen Hilfsmöglichkeiten von Land und Bund vorgestellt worden. Ein konkreter Antrag von Edscha, etwa auf eine Staatsbürgschaft, sei aber bisher nicht eingegangen.

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