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CO2-Strafzahlungen: Autobauern drohen über 30 Milliarden Euro

09.05.2019 12:20 Uhr
CO2-Strafzahlungen: Autobauern drohen über 30 Milliarden Euro
Europas Autobauer müssen sich auf hohe Strafzahlungen einstellen.
© Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Ohde

Der SUV-Boom und die Dieselkrise könnten die Autobauer in Europa teuer werden. In drei Jahren drohen einigen Konzernen Strafzahlungen in zweistelliger Milliardenhöhe.

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Zu hohe CO2-Emissionen könnten die Autoindustrie in Europa rund 34 Milliarden Euro an Strafzahlungen kosten. Das hat das Beratungsunternehmen Jato Dynamics nun auf Basis der aktuellen Flottenwerte berechnet. Wirklich fällig wird diese Summe nur, wenn sich am Klimagasausstoß von Neuwagen bis 2021 nichts ändert.

Aktuell liegt der Flottenausstoß aller in der EU verkauften Neuwagen 24,7 Gramm über dem Zielwert für 2021, der bei 95 Gramm liegt, für einzelne Hersteller jedoch abweichen kann. Berücksichtigt wurden dabei die elf Hersteller mit einem Jahresabsatz von mehr als 300.000 Fahrzeugen. Besonders betroffen von Strafzahlungen wäre Volkswagen. Der Konzern ist zwar aktuell nur 26,6 Gramm von seinem individuellen CO2-Ziel entfernt, weil die Abweichung aber mit der Zahl der in Europa verkauften Autos multipliziert wird, stünden auf dem Strafzettel aus Brüssel 9,19 Milliarden Euro.

Bereits mit deutlichem Abstand folgt der französische PSA-Konzern, dem Zahlungen von 5,39 Milliarden Euro drohen. Bei der Opel-Mutter beträgt die Abweichung aktuell 23,1 Gramm. Die geringste Differenz zum Zielwert gibt es bei Toyota, die lediglich noch 7,8 Gramm entfernt sind. In Kombination mit dem Fahrzeugabsatz ergibt das eine Strafhöhe von rund 550 Millionen Euro – rund drei Prozent des letztjährigen globalen Gewinns. Besonders weit ist der Fiat-Konzern von seinem Limit entfernt – 35,5 Gramm müsste das Unternehmen bis 2021 einsparen. Ohne Elektroautos und mit einer zu großen Teilen preissensiblen Modellpalette dürfte das schwierig werden. Die Italiener planen daher offenbar, sich mit dem Elektroautohersteller Tesla gemeinsam veranlagen zu lassen – eine rechtlich durchaus mögliche Maßnahme.  

Abgesehen vom sogenannten Pooling haben die Hersteller weitere Möglichkeiten, ihre Werte in den kommenden drei Jahren zu verbessern, bevor die Strafen tatsächlich fällig werden. Zudem berücksichtigt die aktuelle Berechnung keine Boni durch E-Autos oder Öko-Innovationen. Jedoch könnte der anhaltende SUV-Boom und der sinkende Dieselanteil die Effekte von Elektromobilität und technischem Fortschritt überkompensieren. (SP-X)

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KOMMENTARE


Gast

09.05.2019 - 18:07 Uhr

Und da ist noch nicht einmal der ab 2021 relevante CO2-Flotenverbrauch nach WLTP berücksichtigt, der ja bekanntlich den durchschnittlichen CO2-Flottenverbrauch nochmals um ca. 15 bis 20 % zu dem aktuelle theoretischen "rückgerechneten NEFZ-Wert" erhöht :-(Da ist noch einige zu tun


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