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Elektro-SUV: VW startet ID.4-Produktion in Zwickau

20.08.2020 12:58 Uhr
Markenvorstand Ralf Brandstätter beim Start der Serienproduktion des VW ID.4.
© Foto: VW

Milliarden fließen bei Volkswagen in den Ausbau der Elektroflotte. Nach dem etwas holprigen Start des Mittelklasse-Stromers ID.3 geht nun die Fertigung des SUV ID.4 los. Auch für die Beschäftigten in den Werken ändert sich vieles.

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Volkswagen hat im Werk Zwickau mit dem Bau des zweiten Modells seiner neuen Elektro-Serie begonnen. Das SUV ID.4 ergänzt das Mittelklasse-Auto ID.3, das ebenfalls an dem sächsischen Standort produziert wird. Beide machen den Auftakt zu einer Reihe vollelektrischer Wagen, die die Grundlage weiterer Konzernfahrzeuge in den kommenden Jahren bildet. Insgesamt steckt VW bis 2024 etwa 33 Milliarden Euro in E-Mobilität, ein Drittel davon bei der Kernmarke.

Ende September soll der kompakte Stadtgeländewagen der Öffentlichkeit vorgestellt werden, wie der Autohersteller am Donnerstag ankündigte. Volkswagen gibt für den ID.4 eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern an. Das Unternehmen will das Modell in Europa, China und später auch in den USA bauen und verkaufen. Es basiert wie der ID.3 auf dem Modularen Elektro-Baukasten. Die Plattform soll einheitliche Technik für verschiedene Modelle liefern und durch die Verwendung gleicher Teile in großen Produktionsmengen zudem Kosten sparen.

Das Zwickauer Werk spielt für den weltgrößten Autokonzern eine entscheidende Rolle beim Übergang in die E-Mobilität. Die Fabrik wird mit Investitionen von 1,2 Milliarden Euro bis zum Ende dieses Jahres auf ausschließliche Fertigung von E-Autos umgestellt - bisher war hier etwa auch der Golf Variant hergestellt worden. Viele Beschäftigte wurden umgeschult und bildeten sich fort. Im kommenden Jahr werden an dem Standort dann nur noch vollelektrische Fahrzeuge produziert - rund 300.000 E-Autos sollen jährlich in Zwickau entstehen. VW spricht inzwischen vom größten E-Auto-Werk Europas.


VW ID.4 (2021)

VW ID.4 (2021) Bildergalerie

Zwickau ist Keimzelle der E-Auto-Produktion

Die sächsische Fabrik ist so etwas wie die Keimzelle der reinen Elektro-Produktion. Nach und nach kommen weitere Volkswagen-Werke dazu, von 2022 an zum Beispiel Emden und Hannover. Auch in den USA (Chattanooga) und in China (Anting) ist eine Fertigung etwa des ID.4 geplant. Die CO2-Bilanz der neuen E-Modelle soll neutral ausfallen.

Im November 2019 hatte VW in Zwickau den Bau des ID.3 gestartet. Ab 2021 soll er zusätzlich aus der "Gläsernen Manufaktur" in Dresden kommen, dem früheren Produktionsort der Oberklasse-Limousine Phaeton.

Nach Verzögerungen bei der Software-Ausstattung will der Konzern die ersten ID.3-Exemplare nach jüngsten Aussagen von Vertriebschef Jürgen Stackmann ab dem 14. September ausliefern. Zunächst war allgemein von einem Termin im Sommer, dann vom Start in den meisten Ländern Europas ab der zweiten September-Woche (7. bis 13.9.) die Rede gewesen.

Im Juni hatte es geheißen, die Autos würden noch nicht den kompletten Funktionsumfang besitzen. Wegen der Komplexität der IT erhielten die Kunden deshalb einige nachträgliche Updates. Konzernchef Herbert Diess hatte den ID.3 während seines Urlaubs selbst getestet, er war mit dem Auto kürzlich zwei Wochen lang in Norditalien unterwegs. (dpa)

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KOMMENTARE


Ludwig Rossen

21.08.2020 - 09:18 Uhr

VW-Chef Diess sollte mal darüber nachdenken, den LI-Batterie-Wahnsinn zu stoppen und stattdessen auf Wasserstoff zu setzen, als immer wieder neue Batterie-Modelle auf den Markt zu bringen. Ich möchte wetten, dass spätestens in ein oder zwei Jahren die Diskussion hochpoppt, wie wir alle nur auf LI-Akkus setzen konnten, wo doch die Rohstoffe so extrem knapp und exorbitant teuer sind. Auch werden wir dann alle über die Umweltschäden im Kongo und in Südamerika sicherlich nur noch die Hände über den Kopf zusammengeschlagen! Von der Kinder-Sklavenarbeit in den Kobalt-Abbaugebieten ganz zu schweigen ... Ich sehe schon die Überschrift in der Zeitung mit den vier Buchstaben "VW-Manager Diess verantwortlich für den größten Umweltskandal aller Zeiten".


M.Deser

21.08.2020 - 10:45 Uhr

@Rossen: Bitte informieren Sie sich erstmal, bevor Sie Unwahrheiten verbreiten. Schauen Sie sich mal die Katastrophale Bilanz beim Wasserstoff an. Wie viel Energie dazu benötigt wird. Und bitte. Nutzen Sie kein Handy, denn da sind seltene Erden verbaut. In einem AKKU (ja so heißt das = nicht Batterie es wird aber leider so genannt, weil sich die Menschen sonst nicht mehr auskennen) z. B. bei VW werden Sie keine Seltenen Erden finden. Oder besser. Träumen Sie weiter.


Michael Schmidt

24.08.2020 - 18:11 Uhr

@M.Deser: Als Tiefbauer und Geologe (für Rohstoff-Exploration) muss ich Ihnen leider sagen: Herr Rossen hat in allen Punkten recht. Der einzige "Rohstoff", der uns zukünftig ohne Grenzen zur Verfügung stehen wird, ist Wasserstoff. Da kann man über schlechte Wirkungsgrade schimpfen, soviel man will. Es führt am Wasserstoff aus meiner Sicht und auch aus der meiner meisten Kollegen in der Geologie kein Weg vorbei. Lirhium, Kobalt, selten Erden, Neodyn u.v.m. steht uns nicht in den Mengen zur Verfügung, als dass wir daraus E-Autos bauen sollten. Übrigens auch Ihr Vergleich mit dem Handy hinkt ... Aus dem Kobalt, den man für den Akku eines BMW I3 benötigt, kann man gut 2.500 Handyakkus (oder -batterien ...) produzieren. Die Frage erübrigt sich hier, was gesellschaftlich mehr sind macht. 2.500 Leute, die telefonieren können, oder eine Person, die gerade mal 120 Km weit mit ihrem Auto fahren kann (bei widrigen Umständen sind es gerade mal 60 ...)?


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