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Fahrbericht Audi S3: Sportlicher Allrounder

16.09.2020 06:00 Uhr
Audis S3 geht jetzt mit 310 PS neu an den Start.
© Foto: Audi

Kurz nach dem VW Golf GTI stellt Audi auch seinen Sport-Kompakten vor: Der S3 punktet mit noch mehr Leistung und Allradantrieb. Vor allem aber ist er ein super Allrounder.

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Von Michael Gebhardt/SP-X

Das war ja klar. Gerade erst hat VW die GTI-Version des noch immer taufrischen Golf 8 vorgestellt, die nun serienmäßig mit den ehemals der Performance-Version vorbehaltenen 180 kW / 245 PS auf den Putz haut. Doch nur kurz darauf kommt jetzt die feine Tochter Audi ums Eck und schiebt wenige Monate nach der A3-Premiere den Sport-Ableger S3 ins Rampenlicht. Und natürlich setzt der Ingolstädter GTI-Bruder nochmal eins drauf: Nachdem schon der Vorgänger in Sachen Leistung die 300er-Marke geknackt hat, gab’s bei der Neuauflage erneut einen kleinen PS-Aufschlag: 228 kW / 310 PS schlummern jetzt unter der Haube des sportlichen Kompakten, der als fünftüriger Sportback oder als Limousine ab Anfang Oktober für mindestens 46.303 Euro beziehungsweise 47.180 Euro erhältlich ist.

Damit ist der kleine Spaßmacher nicht nur in etwa so teuer, wie einst die Oberklasse-Limousine Audi V8 Ende der 80er Jahre, sondern liegt auch nochmal knapp 9.000 Euro über dem Golf GTI. Wer das Premium-Label auf der Motorhaube haben will, muss eben tiefer in die Tasche greifen; wobei die Unterschiede immer geringer werden. Selbst in Sachen Materialauswahl und Verarbeitungsqualität liegt hier nur noch ein schmaler Grad zwischen dem Nord- und Südmodell. Technisch sind die beiden sowieso eng verwandt: Beide nutzen als Basis den Modularen Querbaukasten in der jüngsten Entwicklungs-Stufe "evo", der übrigens auch beim Seat Leon und Skoda Octavia zum Einsatz kommt.

Viele Teile stammen aus dem Konzern-Regal

Mehr noch: Auch die Infotainment-Technik mit den virtuellen Instrumenten und dem großem Touchscreen-Infotainmentsystem in der Mittelkonsole stammt aus dem gleichen Konzern-Regal. Allerdings verzichtet Audi auf die vom Golf bekannten Sliderflächen für die Klimasteuerung; dafür gibt’s im S3 noch konventionelle Tasten. Auch die Lautstärke lässt sich über einen Extra-Schaltfläche regeln – wobei die meisten S3-Fahrer wahrscheinlich ohnehin den Radio aus- und den verstärkten Motorsound einschalten; dazu aber gleich mehr. Mit dem Golf gemein hat der S3 wiederum den auf einen kleinen Schaltstummel reduzierten Automatik-Wählhebel – der ist auch serienmäßig an Bord, ein Handschalter ist aktuell nicht vorgesehen.

Womit wir auch schon beim Antrieb wären: Unter der S3-Haube schlummert der intern EA888 genannte Zwei-Liter-Vierzylinder mit Turbo-Aufladung, der – es ist wenig überraschend – nicht nur bereits den Vorgänger befeuert hat, sondern auch im Wolfsburger Pendant seinen Dienst verrichtet. Wie bereits erwähnt, setzt das Triebwerk im S3 228 kW / 310 PS frei die, gepaart mit 400 Newtonmeter Drehmoment, ein Garant für Fahrspaß sind. Wenngleich Audi damit noch immer weit davon entfernt ist, was andere Autobauer aus vier Zylindern rausholen: Die Mercedes-Sportschmiede AMG quetscht aus ihrem Zweiliter-Triebwerk bis zu 310 kW / 421 PS.


Audi S3 Sportback (2021)

Audi S3 Sportback (2021) Bildergalerie

Soviel Power ist aber gar nicht nötig, schon der S3 schafft es schließlich mühelos, dem Fahrer ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern: Der Vierzylinder reagiert direkt auf den rechten Fuß, hängt sauber am Gas und beschleunigt – egal ob als 4,35 Meter langer Sportback oder als Limousine mit 4,50 Meter Länge – in 4,8 Sekunden auf Tempo 100. Damit wird also unter anderem der Respektabstand zum Golf GTI gewahrt und der Preisaufschlag begründet; der Wolfsburger braucht immerhin rund anderthalb Sekunden länger für die gleiche Disziplin. Vor allem aber fährt der S3 Audi-typisch immer mit Allradantrieb vor!

Liegt satt auf der Straße

Schluss mit lustig ist hier wie da bei 250 km/h. Das Freudenpotenzial des S3 steckt aber ohnehin weniger im Ausreizen der Vmax, sondern viel mehr im lustvollen Kurvenwedeln: Die Sport-Version liegt 1,5 Zentimeter tiefer als der Standard-A3 und damit merklich satter auf der Straße, optional gibt es außerdem auch hier adaptive Dämpfer. Mithilfe des Fahrmodus-Schalters lässt sich der Unterbau detailliert feinjustieren, wie auch Lenkung, Gasannahme, das Automatik-Getriebe oder der Motorsound. So pfeilt der Audi im Sport-Betrieb behände ums Eck, reagiert scharf auf kleinste Lenkbewegungen, krallt sich dank des Quattro-Antriebs in den Asphalt und der Vierzylinder knurrt dazu kernig. Auf Komfort getrimmt mimt er dagegen den Gentleman, hält sich dezent zurück. Mit dieser weiten Spreizung trägt Audi dem Wunsch vieler Kunden nach einem Allrounder Rechnung: Der Audi S3 ist nicht nur Spaßmobil, sondern lässt sich bei Bedarf so zahm fahren wie ein Einliter-A3.

Auch optisch meistert der S3 den Spagat zwischen Alltagsbegleiter und Wochenendflitzer: Zwar weisen der mattschwarze Kühlergrill mit den großen Waben, die großen Lufteinlässe, farblich abgesetzte Seitenschweller, Außenspiegel in Alu-Optik und natürlich das markante Heck mit Diffusor und vier Endrohren auf die Dynamik-Version hin. Das wirkt aber alles weder übertrieben noch protzig. Übrigens: Ähnlich zurückhaltend gibt sich der S3 auch beim Verbrauch. Audi verspricht einen Durst von 7,4 Litern, der bei moderater Fahrweise durchaus realistisch erscheint. Man kann beim Sonntagsausflug in die Berge aber freilich durchaus auch einen zweistelligen Wert erreichen.

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