Die Gebrauchtwagenpreise haben im Februar angezogen. Laut des Autoscout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) stieg der Durchschnittswert um 1,3 Prozent (2016: plus 1,7 Prozent). Damit erreichte er ein neues Allzeithoch von 19.262 Euro (Vorjahresmonat: 18.370 Euro). Für den Anstieg im Februar sorgten hauptsächlich Tageszulassungen und Oldtimer. Auch das Interesse legte deutlich zu. Nur die Oldtimer erhielten weniger Seitenaufrufe.
"Sollte der Jahresverlauf analog zu den beiden letzten Jahren verlaufen, dürfte am Ende des Jahres die 20.000 Euro-Marke für den durchschnittlichen Gebrauchtwagenpreis überschritten werden", sagte Stephan Spaete, Senior Vice President Sales & Operations bei Autoscout24. "Für spezialisierte Händler interessant ist der weiter wachsende Abstand zwischen den 20 bis 30 Jahre alten Youngtimern und Gebrauchten im Alter zwischen zehn und 20 Jahren. Im Durchschnitt beträgt die Differenz mittlerweile 433 Euro zugunsten der Youngtimer."
Der allgemeine Durchschnittspreis legte stark zu. Dafür waren vor allem zwei Alterssegmente verantwortlich. Den größten Anteil trugen junge Gebrauchte im Alter von bis zu zwölf Monaten (Durchschnittspreis: 27.746 Euro) mit einem Plus von 2,2 Prozent bei. Innerhalb dieser Klasse spielten taktische Zulassungen eine große Rolle. Aber auch Oldtimer (28.397 Euro) trugen mit einem deutlichen Anstieg um 1,9 Prozent zur allgemeinen Preissteigerung bei. Sie bleiben damit das teuerste Alterssegment. Weniger stark legten Fahrzeuge aus dem Segment der Ein- bis Dreijährigen (plus 0,9 Prozent, 25.153 Euro) und der Youngtimer zwischen 20 und 30 Jahren (plus 0,4 Prozent, 7.424 Euro) zu. Ohne prozentuale Veränderungen blieben im Februar Fahrzeuge im Alter von drei bis fünf Jahren (18.858 Euro) und fünf- bis zehn Jahren (12.265 Euro). Ebenso verharrten zehn bis 20 Jahre alte Gebrauchte unverändert auf ihrem günstigen Preisniveau unter der Schwelle von 5.000 Euro (4.991 Euro).
Angebotsentwicklung: Bestand durchgängig gesunken
Am stärksten betroffen vom Bestandsabbau waren Oldtimer (minus 6,4 Prozent) – noch vor den Youngtimern (minus 5,4 Prozent). Dahinter folgten in engem Abstand zehn bis 20 Jahre alte Fahrzeuge (minus 4,6 Prozent), drei bis fünf Jahre alte Gebrauchte (minus 4,5 Prozent), junge Gebrauchte bis zu zwölf Monate (minus 4,3 Prozent) und fünf bis zehn Jahre alte Autos (minus 4,1 Prozent). Den geringsten Abbau beim Bestand verzeichnete im Februar die Altersklasse der Ein- bis Dreijährigen (minus 0,7 Prozent). Vor allem Händler durften sich über einen stärkeren Abverkauf über alle Alterssegmente hinweg freuen – und das zum Großteil bereits den zweiten Monat in Folge.
Beliebtheit: Suchanfragen überwiegend gestiegen
Der Februar legte bei den Seitenaufrufen deutlich zu. Den größten Anstieg erfuhren wie schon im Vormonat die ein- bis dreijährigen Fahrzeuge (pluss 5,4 Prozent), gefolgt von den zehn bis 20 Jahre alten Gebrauchtwagen (plus 5,3 Prozent). Knapp dahinter folgten junge Gebrauchte im Alter von bis zu zwölf Monaten (plus 4,9 Prozent). Ebenfalls mehr Interesse erfuhren Youngtimer (plus 4,1 Prozent), fünf bis zehn Jahre alte Fahrzeuge (plus 3,9 Prozent) sowie drei bis fünf Jahre alte Autos (plus 3,3 Prozent). Einzig bei den Oldtimern sank das Interesse trotz des für diese Jahreszeit milden Wetters um 3,8 Prozent. Hier dürfte aber der bevorstehende Frühling wie schon im Vorjahr für eine Marktbelebung sorgen. (AH)