Deutschlands Autofahrer sind 2011 sehr spendabel gewesen, zumindest beim Kauf eines Gebrauchtwagens. Der durchschnittliche GW-Preis stieg 2011 im Vergleich zum Vorjahr um fast 1.000 Euro auf 9.740 Euro. "So hoch waren die durchschnittlichen Gebrauchtwagenpreise noch nie", sagte Siegfried Trede, Sprecher der Deutschen Automobil Treuhand, bei der Präsentation des aktuellen DAT-Reports am Mittwoch in Ostfildern.
Grund für den beachtlichen Preisschub waren laut Trede vor allem das jüngere Alter der gekauften Fahrzeuge und eine geringere Laufleistung. Das Fahrzeugalter lag im Schnitt bei 5,4 Jahren (2010: 6,1 Jahre), auf dem Tacho standen beim Besitzwechsel durchschnittlich 74.300 Kilometer (2010: 78.800 Kilometer). Auch hinsichtlich der Nachfrage markierte das vergangene Jahr einen Zehn-Jahres-Rekord. In Deutschland wurden 6,8 Millionen Gebrauchtwagen im Jahr 2011 gekauft (2010: 6,4 Millionen Fahrzeuge). Die meisten davon wurden von privaten Verkäufer veräußert.
Der durchschnittliche Gebrauchtwagenkäufer in Deutschland war im vergangenen Jahr 38,9 Jahre alt, verdiente 2.879 Euro netto im Monat und achtete besonders auf einen günstigen Preis und niedrigen Spritverbrauch. Das Thema Umweltverträglichkeit stand für ihn bei der Kaufentscheidung nicht im Vordergrund.
Internet wichtigste Informationsquelle
Zum Internetvertrieb enthüllte der DAT-Report 2012 unter anderem: Rund 25 Prozent der Kunden wählen ihren Händler im Web aus. Fast jeder vierte Autokäufer entschied sich im vergangenen Jahr aufgrund von Internetangeboten, statt eines Gebrauchtwagens lieber ein neues Auto zu kaufen. Gleichzeitig wechselte jeder Zweite seine angestammte Marke. Generell sei das Internet mit Abstand die wichtigste Informationsquelle vor der Anschaffung und "weitgehend kaufentscheidend", hieß es. Auch wichtig: das Gespräch mit Kollegen und Bekannten.
Die DAT sammelt seit mehr als 35 Jahren in einer repräsentativen Studie Informationen bei Käufern und Haltern neuer und gebrauchter Pkw. Die aktuelle Befragung der 4.405 Autofahrer führte abermals die GfK Marktforschung Nürnberg durch. Das Fachmagazin AUTOHAUS sowie TÜV Süd Auto Partner und Shell Helix präsentieren in diesem Jahr das Standardwerk für die Kfz-Branche. (kh/rp/ng)
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