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Blitzer-Panne: Köln beschließt Rückzahlung von Geld

15.02.2017 05:46 Uhr
Blitzer-Panne: Köln beschließt Rückzahlung von Geld
Der Kölner Stadtrat hat den Weg freigemacht, um Hunderttausenden Autofahrern zu Unrecht kassierte Bußgelder zurückzuzahlen.
© Foto: picture alliance / Marius Becker/dpa

Im Hickhack um die sogenannte Blitzer-Posse von Köln ist eine Lösung gefunden. Die zu Unrecht geblitzten Autofahrer sollen ihr Geld zurückbekommen.

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Der Kölner Stadtrat hat den Weg freigemacht, um Hunderttausenden Autofahrern zu Unrecht kassierte Bußgelder zurückzuzahlen. Am Dienstagabend stimmte der Rat einem "freiwilligen Ausgleichsprogramm" zu, mit dem die Betroffenen entschädigt werden können. Um ihr Geld zurückzubekommen, müssen sie nun noch ein Online-Formular ausfüllen.

Ursache für die als Blitzer-Posse bekannt gewordene Panne war ein nicht richtig ausgeschildertes Tempolimit auf der A3 am Kreuz Heumar gewesen. An einer Stelle, an der statt 80 Kilometer in der Stunde 60 gelten sollte, war 2016 hunderttausendfach geblitzt worden. Es fehlte aber ein entsprechender Hinweis am Ende einer Baustelle. Das stellte das Kölner Amtsgericht nach der Klage eines Autofahrers fest.

Die Stadt Köln wollte daraufhin die zu Unrecht gezahlten Bußgelder zunächst über den sogenannten NRW-Gnadenerlass zurückzahlen. Dieser Weg war nach Ansicht der Bezirksregierung aber nicht zulässig. Stattdessen einigten sich die Behörden auf das «freiwillige Ausgleichsprogramm». Auch aufgrund des Behörden-Hickhacks hatte der Fall deutschlandweit Schlagzeilen gemacht.

Kölns Stadtdirektor Stephan Keller räumte ein, man habe sich wegen der Rechtslage "mit einer Lösung des Problems durchaus schwer getan". Um das Geld zurückzahlen zu können, brauche man aber eine Rechtsgrundlage. Das Ausgleichsprogramm könne die Betroffenen nun entschädigen  - allerdings nur finanziell.

Alles andere - etwa Punkte in Flensburg zu tilgen oder ein Fahrverbot aufzuheben - liege nicht in der Macht der Stadt. Darüber könnten nur Gerichte entscheiden oder in Härtefällen die Bezirksregierung in einem sogenannten Gnadenverfahren.

Zunächst war von rund 400.000 geblitzten Fahrzeugen an der falschen Beschilderung die Rede gewesen. Am Dienstagabend stellte die Stadt klar, dass man nach weiterer Aufarbeitung nun von maximal 285.000 Fällen ausgehe. (dpa)

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KOMMENTARE


UE

15.02.2017 - 12:35 Uhr

Welche rechtliche Grundlage hier fehlen soll erschließt sich mir nicht: Der Staat (die Stadt) macht einen Fehler. Der Bürger wird daraufhin zu unrecht "verurteilt". Der Fehler wird erkannt. Somit müssten (nach meinem Rechtsempfinden und nach dem logischen Menschenverstand) sämtliche Urteile AUTOMATISCH ungültig sein. Was ist das alles für ein unfassbarer Schwachsinn für den wir auch noch Steuern zahlen?


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