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"Ganz kleines Thema": Wissing bekräftigt Nein zu Tempolimit

17.01.2022 14:45 Uhr | Lesezeit: 3 min
Tempolimit 130 TV
© Foto: picture alliance / Zoonar | DesignIt

Aus Sicht des Bundesverkehrsministers lassen sich CO2-Einsparungen durch eine intelligente, digital gesteuerte Verkehrslenkung besser realisieren als durch ein analoges und starres Tempolimit.

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Verkehrsminister Volker Wissing hat seine ablehnende Haltung gegenüber einem generellen Tempolimit bekräftigt. Der FDP-Politiker sagte am Montag beim "Handelsblatt"-Energiegipfel in Berlin, er verstehe, dass das Thema die Menschen umtreibe. "Aber es ist ein Thema, das die Probleme im Mobilitätssektor, vor allen im Pkw-Bereich, überhaupt nicht löst. Es ist ein ganz kleines Thema, auch wenn es ein sehr emotionales Thema ist." Auf Verlangen der FDP hatte sich die Ampel-Koalition gegen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ausgesprochen.

Wissing sagte, er setze auf die Nutzung von mehr digitalen Verkehrsleitsystemen, auf die digitale Steuerung von Verkehrsströmen. CO2-Einsparungen könnten durch eine intelligente, digital gesteuerte Verkehrslenkung besser gelingen als durch ein aus der analogen Welt kommendes, "starres" Tempolimit.

"Das, was die Leute am generellen Tempolimit stört, ist ja diese starre Vorgabe", sagte Wissing. "Es gibt ja nicht nur Befürworter, es gibt ja auch Kritiker, und die sagen: Uns stört es, wenn ich eine freie Autobahn habe und dann bei 135 geblitzt werde. Und umgekehrt muss man auch verstehen, dass eine dicht befahrene Autobahn mit einer unbegrenzten Geschwindigkeit ein Risiko darstellen kann." Wissing sagte weiter, eine intelligente Steuerung sei besser als ein "hartes, analoges Verbot", weil man damit auch Maßnahmen zur CO2-Einsparung viel besser einbauen könne.

Viele Baustellen im Verkehr

Wissing erklärte generell, der Verkehrssektor müsse einen großen Beitrag leisten, damit Klimaziele erreicht werden. "Wir müssen handeln", sagte der Minister. Abwarten sei keine Option. Es sei ein starker, attraktiver öffentlicher Nahverkehr nötig, eine starke Bahn, klimaneutrale Lastwagen, attraktive und sichere Rad- und Fußwege und im Pkw-Bereich ein Umstieg auf klimaneutrale Mobilität.

Wissing machte erneut deutlich, die verfügbare Technologie hierfür sei die E-Mobilität, man wolle aber "technologieoffen" bleiben. Ein vorrangiges Thema sei ein schnellerer Aufbau eines flächendeckenden Schnellladenetzes für Elektroautos.

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KOMMENTARE


Matthias Herrenbergh

17.01.2022 - 20:09 Uhr

Die Geschwindigkeitsbegrenzung ist in Deutschland ein brisantes bzw. emotionales Thema. Seit Jahren werben Umweltschützer wie Greenpeace oder der DUH für diese Lösung, sei es wegen der Unfallzahlen oder der Umweltbelastungen. Wahrscheinlich gibt es inzwischen mehr Fürsprecher, als noch vor einigen Jahren. Insbesondere jüngere Bürger, die sich mit dem Produkt Automobil weniger identifizieren können. Volker Wissing wird hier einen schweren Stand haben, denn auf Dauer ist die Wahrscheinlichkeit einer Begrenzung kaum aufzuhalten. Da nützen auch so Schlagworte wie „Intelligente digitale Verkehrssteuerung“ wenig. Auch die Hoffnung, das die immer mehr im Markt vertretenen E-Autos, das Problem über die Reichweite regulieren könnten, sind nicht die finale Lösung des Problems.


Bergt, Ralph

18.01.2022 - 07:47 Uhr

Ich denke das eine temporäre Höchstgeschwindigkeit eine bessere Alternative zum generellen Tempolimit wäre. Ich finde man sollte in der Zeit von 6.00 Uhr bis 21.00 Uhr ein Tempolimit von 130 km/h einrichten.


Dipl.-Ing. (FH) Frank Oesterle

18.01.2022 - 10:56 Uhr

Was ist ein "Klimaziel"? Wer heute noch so naiv ist und meint, der CO2-Gehalt der Atmosphäre habe etwas mit deren Temperatur zu tun, dem ist sowieso nicht zu glauben und auch nicht mehr zu helfen.


Dieter M. Hölzel

04.04.2022 - 08:55 Uhr

In Bundestag wurde entschieden das es kein Tempolimit gibt. Ist es zu viel verlangt, dass sich die " Politik " im Allgemeinen und Besonderen daran hält was sie selbst beschlossen haben ? Gerade gibt es wichtigere Dinge als sich um ein Tempolimit zu kümmern. Ich frage mich schon, ob solche Politleute noch ganz normal sind, um das mal noch höflich zu fragen !!! Tausende von Arbeitnehmern melden sich krank, weil sie die Spritkosten nicht mehr bezahlen können, aber die Politkaste tankt ja ohnehin kostenfrei, allerdings glaube ich, dass sie umsonst zur Schule gegangen sind.


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