Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CDU) hat am Freitag in Berlin die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2010 vorgestellt. Im vergangenen Jahr unterschritten die registrierten Straftaten erstmals seit Beginn der gesamtdeutschen Auflistung im Jahr 1993 die Sechs-Millionen-Grenze. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 betrug die Zahl der registrierten Fälle noch 6.054.330, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Auch bei der Aufklärungsquote gibt es Grund zur Freude: 56 Prozent der insgesamt registrierten Straftaten wurden den Angaben zufolge aufgeklärt.
Im Bereich des Autodiebstahls dagegen vermeldeten die Behörden keine positive Entwicklung: Während im Jahr 2009 knapp über 40.000 Fahrzeuge gestohlen wurden, kletterte diese Zahl im vergangenen Jahr auf 42.002. Ärgerlich zudem: Die Aufklärungsquote ging laut PKS im gleichen Zeitraum von 26,7 auf 24,8 Prozent zurück.
Ein anderes Bild stellt sich im Bereich Diebstahl aus oder in Fahrzeugen dar: 2010 gingen 237.320 Anzeigen wegen eines aufgebrochenen Wagens ein. Das Jahr zuvor bezifferte die Polizei die Tathäufigkeit noch mit 252.795 Delikten. Das entspricht einem Rückgang um sechs Prozent. Die Aufklärungsquote blieb im Wesentlichen gleich und liegt bei etwas über zwölf Prozent. Wohlgemerkt: Beim publizierten Zahlenwerk der PKS handelt es sich um das so genannte Hellfeld, also Straftaten, die der Polizei angezeigt und somit bekannt gemacht wurden. Die Dunkelziffer dürfte teils deutlich darüber liegen – insbesondere beim letztgenannten Deliktfeld.
Wie im Vorjahr stellt die Straßenkriminalität (inklusive Diebstahl von Kraftfahrzeugen) mit 1.352.897 Fällen fast ein Viertel (22,8 Prozent) der Gesamtkriminalität– seit 2002 mit fallender Tendenz, heißt es in der PKS. Der Rückgang von 5,8 Prozent resultiere u.a. aus einer Abnahme von Sachbeschädigungen an Kfz auf 250.732 Fälle. (msh)
Holger