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Verkehrssünder: Ramsauer will höhere Bußgelder

12.11.2012 08:40 Uhr
Braucht Geld für den Straßenbau: Peter Ramsauer nutzte Pfingsten dazu, um mal wieder für die Pkw-Maut zu werben.
Peter Ramsauer will ertappte Verkehrssünder härter bestrafen.
© Foto: Axel Schmidt/dapd

Auch kleine Verkehrsverstöße werden deutlich teurer. So sieht es der Entwurf eines neuen Bußgeldkataloges von Verkehrsminister Ramsauer vor. Er muss allerdings noch mit den Ländern abgestimmt werden.

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Ertappte Verkehrssünder sollen künftig erheblich höhere Bußgelder zahlen. Dies sieht der Entwurf eines neuen Bußgeldkataloges von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) vor. Wer beispielsweise mit dem Handy am Steuer erwischt wird, soll demnächst mit 70 statt bisher 40 Euro zur Kasse gebeten werden. Die Missachtung eines Stoppschilds soll 80 statt 50 Euro kosten, berichtet die "Bild"-Zeitung (Samstag).

"Wir sind in der Ressortabstimmung", sagte eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage - ohne Details zu nennen. Die höheren Bußgelder entsprächen zum Teil Bürgerwünschen, die im Mai bei einem Internetdialog an das Ministerium herangetragen worden seien. Der Entwurf der neuen Bußgeldverordnung muss auch noch mit den Bundesländern und den Verkehrsverbänden abgestimmt werden.

Wer bei Regen, Nebel oder Schneefall sein Auto nicht korrekt beleuchtet, soll der Zeitung zufolge 70 Euro zahlen, wie auch derjenige, der die Winterreifenpflicht nicht beachtet. Beide Verstöße werden bisher mit 40 Euro Bußgeld geahndet. Von 40 auf 80 Euro verdoppelt werden soll das Bußgeld für diejenigen Autofahrer, die ohne Umweltplakette in den Umweltzonen der Großstädte unterwegs sind.

Wer an Schulbussen "rechtswidrig" vorbeifährt oder Fußgänger auf markierten Überwegen gefährdet, soll 70 statt 40 Euro zahlen. Gleiches gilt für diejenigen, die ein Kind nicht ordnungsgemäß im Auto anschnallen. Bei Behinderung eines Rettungsfahrzeuges soll das Bußgeld von 50 auf 65 Euro klettern und bei einem abgefahrenen Reifen von 50 auf 70 Euro.

Kritik von den Autoclubs

Die Autoclubs sind von den Plänen nicht begeistert. ADAC-Sprecherin Maxi Hartung sagte der Nachrichtenagentur dpa in München: "Eine reine Erhöhung des Bußgeldes bringt gar nichts. Viel eher müsste die Kontrolldichte durch die Polizei erhöht werden, um ein wirkliches Umdenken bei den Autofahrern herbeizuführen." Der Automobilclub von Deutschland (AvD) warf Ramsauer in der "Bild" "Abzocke" vor. Für die Erhöhungen gebe es "keine erkennbare Rechtfertigung".

Ramsauer hingegen sieht Handlungsbedarf gegen "sicherheitsrelevante Verstöße" und "zunehmendes Rowdytum". "Wir haben Vorschläge gemacht, wie man bei wirklich sicherheitsrelevanten Vergehen die Bußgelder erhöhen kann", verteidigte sich der Minister am Montag vor einer Sitzung des CSU-Präsidiums in München. Dabei habe man auch Anregungen aus der Öffentlichkeit aufgenommen.

"Festgezurrt ist überhaupt nichts"

Ramsauer erklärte, er wolle beispielsweise mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer in Innenstädten. Wer bei Glatteis noch mit Sommerreifen unterwegs sei, solle ein höheres Bußgeld zahlen. Die Vorschläge sollen mit den Ländern und Verbänden diskutiert werden. "Festgezurrt ist momentan überhaupt nichts, wir sind da mitten im Diskussionsprozess", betonte Ramsauer. Die Pläne seien keine Willkür und keine Abzocke, sagte ein Ministeriumssprecher in Berlin.

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KOMMENTARE

Roland P.

12.11.2012 - 18:01 Uhr

Mal langsam Ihr Politiker. Die Strafen in D mögen evtl. ja niedriger sein als anderswo, aber schauen Sie bitte mal auf all die Kosten der Autofahrer an (von Steuer bis Spritpreis, Versicherungssteuer, die nochmal versteuert wird...usw)..Wenn man schon die Strafen erhöhen will, sollte man manche auch logischer machen. Muß man z.b. jeden Reifen einzeln bestrafen, wenn Profil nicht paßt? Es fährt sich ja immer ne Achse gleich ab, also sollte es auch paarweise bestraft werden und nicht einzeln (wer kauft schon einzelne Reifen?) Und wenn Autofahrer bestraft werden, wenn sie Fußgänger an Überwegen gefährden, sollte man auch Fußgänger (+ Radfahrer) bestrafen, die ohne links und rechts zu sehen, auf Zebrastreifen rennen (oder gar mit Rad fahren!!) (siehe StVO Punkt Blickkontakt Fußgänger/Autofahrer!!) Hellsehen ist noch nicht Pflicht oder?Gerechtigkeit und Logik müssen sich selbst bei Politikern nicht ausschließen! (wird aber schwer ;-) )Radfahrer und Fußgänger machen unter dem Deckmantel der Anonymität was sie wollen (bei Rot über Ampel usw)...Gleiches Recht für alle!


Markus T

12.11.2012 - 21:02 Uhr

Sinnvoller wäre es, eine Kennzeichenpflicht für unsere Muskelkraftbetriebenen Zweiräder einzuführen. Die Zweirad-Rambo´s machen was Sie wollen, weil man Sie ja eh nicht erwischt. Ich weiss von was ich rede, den an meiner KFZ-Werkstatt führt direkt ein Radweg vorbei, und wenn ich zur Seiteneingangstüre hinaus gehe, muss ich im Sommer aufpassen, dass ich nicht von so einem Hochleistungssportler breit gefahren werde. Leider hab ich noch keinen dieser Ausnahmeathleten zu fassen bekommen, aber wenn ich mal einen erwische, tuich Ihm furchtbar weh !!!


A. Aslau

13.11.2012 - 09:27 Uhr

Finde ich komplett so in Ordnung. Natürlich muß man auch das Fehlverhalten von Fußgängern und Radfahrern bestrafen.Ansonsten ist die Diskussion lächerlich, wie viel Strafe ich bei jedermann bekannten Rechtsverstößen gegen die Stvo zu erwarten habe.Die Erhöhungen sind definitiv noch zu gering.Wer fürs telefonieren im Auto 200,- Strafe, 3 Punkte und vier Wochen Fahrverbot bekommt überlegt sich garantiert, ob er unbedingt noch fragen muß, welche Pizza er oder sie mit nach Hause bringen soll.Beruflich fahre ich mehrfach im Jahr nach Paris.Die Erholung bei erreichen der belgischen Grenze und das fast vollkommene Fehlen von Heizern und Dränglern ist sicher zuerst den hohen Bußgeldern zuzuschreiben.Übrigens ist hier auch so gut wie kein Deutscher zu beobachten, der die Höchstgeschwindigkeit um mehr als 10 km/h überschreitet.Komme ich nach 450 erholsamen Autobahnkilometern bei Aachen wieder über die Grenze, benötigt man max. 10 Kilometer um festzustellen, dass man zurück ist - im Land der Verrückten.


Gerdi Hellmann

13.11.2012 - 12:05 Uhr

Ein funktionierender Bussgeldkatalog wird in Frage gestellt und durch einen neuen ersetzt? Ich als Autofahrer und Steuerzahler erwarte einwandfreie Straßen, schnelle Lückenschlüsse und eine Maut für diejenigen, die auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, aber keine KFZ-Steuer hier vor Ort zahlen. Verkehrspolitik kann so einfach sein!


reinhold

25.12.2012 - 19:14 Uhr

Ja da sitzt der Mann auf einen Stuhl ,und muss sich was einfallen lassen .Na da machen wir doch einfach mal was ,sonst meinen die Kolegen ich tue nichts.Ja ja wenn man nicht sebst fährt ,und gefahren wird ,kann man auch keine Punkte bekommen.Aber wie können wir den kleine noch das Geld aus der Tasche holen.Auch eine neue Reglung ,das man nach 15 Jahren einen neuen Führerschein bestellen muss ,denn nach 15 Jahren hat er keine Gültigkeit mehr . Wieder den kleinen das Geld wegnehmen . Ja wie soll da noch weitergehen ,mit unseren Nebenkosten ,und ,und ,und.


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