Rupert Stadler nur Audi-Chef auf Zeit?

Der Audi-Aufsichtsrat hat am Mittwoch Finanzvorstand Rupert Stadler kommissarisch zum Vorstandsvorsitzenden des Ingolstädter Autoherstellers ernannt. Dies teilte das Unternehmen heute mit. Wie AUTOHAUS Online aus Konzernkreisen erfuhr, gilt Bernhard Maier, derzeit Geschäftsführer von Porsche Deutschland, als heißer Kandidat für den Ingolstädter Thron. Ein Unternehmenssprecher betonte indes, Stadler solle auf einer weiteren Aufsichtsratssitzung im kommenden Jahr auf Dauer zum Chef bestimmt werden. Der Gesamtbetriebsrat begrüßte die Ernennung des 43-Jährigen. Der bisherige Audi-Chef Winterkorn tritt zum 1. Januar die Nachfolge des VW-Vorstandsvorsitzenden Bernd Pischetsrieder an. In seiner neuen Funktion wird er dann auch den Audi-Aufsichtsratsvorsitz übernehmen. Wenn dies erfolgt sei, werde im Audi-Aufsichtsrat unter Winterkorns Führung die dauerhafte Entscheidung für Stadler fallen, hieß es. Der Audi-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Peter Mosch sagte: "Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat stehen hinter Herrn Stadler." Dieser stehe für Kontinuität. Den Zusatz "kommissarisch" halte der Gesamtbetriebsrat für "nicht adäquat". Die Arbeitnehmervertreter wollten sich dafür einsetzen, dass schnell eine dauerhafte Entscheidung im Sinne Stadlers getroffen werde. Folgt Stadler Winterkorn nach Wolfsburg? In Branchenkreise hielten sich allerdings auch nach der Ernennung Stadler Spekulationen, dass dieser schon bald Winterkorn als VW-Finanzvorstand nach Wolfsburg folgen könnte. Stadler gilt als enger Vertrauter des neuen VW-Chefs. Zudem arbeitete er auch als Büroleiter für den heutigen VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch. (rm/rp/dpa)