Forschern der texanischen Rice University ist es jetzt gelungen, das kleinste Auto der Welt zu konstruieren. Das aus nur einem Molekül bestehende Gefährt hat eine Größe von drei bis vier Nanometern. Zum Vergleich: Eine Schlange von 20.000 dieser Nanoautos entspräche dem Durchmesser eines menschlichen Haares. Dabei genügt das Fahrzeug durchaus dem allgemein gültigen Konstruktionsprinzip. Es verfügt über ein Chassis und zwei Achsen mit schwenkbarer Aufhängung aus organischen Molekülgruppen sowie vier Räder aus je 60 Kohlenstoffatomen. Die größte Schwierigkeit bestand den Forschern zufolge neben der reinen Konstruktion, insbesondere im Nachweis, dass das Fahrzeug wirklich rollt und nicht nur herumrutscht. Anhand von Mikroskop-Beobachtungen des Modells auf einer 200 Grad Celsius heißen Goldoberfläche konnte dieser Effekt jedoch einwandfrei nachgewiesen werden. Hintergrund der Arbeiten ist die Grundlagenforschung zur molekularen Fertigung und den Möglichkeiten, Objekte in molekularem Maßstab kontrolliert bewegen zu können. Das Herstellen und Testen von Mechanismen wie den Nanoautos gibt dabei entscheidende Einblicke. So haben die texanischen Forscher ihren "Fuhrpark" schon um weitere Modelle wie zum Beispiel einen Nano-Laster erweitert, der sogar kleine Nutzlasten transportieren kann. Praktische Anwendungen sind beispielsweise in der Veränderung von Oberflächeneigenschaften denkbar, mit denen etwa die Verschleißfestigkeit von Materialien verbessert werden könnte. Über den Verkaufsstart der Nano-Fahrzeugreihe sowie die Einstufung in Versicherungs-Typklassen war vorerst keine Auskunft zu erhalten. (ak)
Am Rande: Das kleinste Auto der Welt
Gefährt ist drei bis vier Nanometer groß und besteht nur aus einem Molekül