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Arbeitskreis VIII: Kreuzfahrt-Sicherheit und Passagierrechte neu definiert

04.02.2020 20:49 Uhr
Arbeitskreis VIII: Kreuzfahrt-Sicherheit und Passagierrechte neu definiert
Im Vergleich mit heutigen Kreuzfahrtschiffen nehmen sich diese 2004 vor Mallorca liegenden Exemplare noch relativ "bescheiden" aus. Der 58. VGT forderte deshalb unter anderem ein deutlich verbessertes Notfallmanagement.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Der Boom in der Kreuzfahrt-Touristik mit immer größeren Schiffen für Tausende von Passagieren und Besatzungsmitglieder ist ungebrochen. In Goslar wurden deshalb die Sicherheit und die Rechte der Urlauber neu hinterfragt. Dass Handlungsbedarf besteht, machte der Arbeitskreis mit konkreten Forderungen deutlich.

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Wohin geht die Entwicklung bei Kreuzfahrten und hält auch das Notfallmanagement mit der Entwicklung Schritt? So lauteten zwei wesentliche Fragen, mit denen der AK VIII in Goslar in die zweitägigen Beratungen einstieg. Nicht zuletzt die Havarie des Kreuzfahrtschiffes "Viking Sky" vor der norwegischen Küste im März 2019 hat die mit der Kreuzfahrt-Schifffahrt verbundenen Sicherheitsfragen und die entsprechenden Passagierrechte wieder in den Focus der Fachdiskussion gerückt.

Im Arbeitskreis wurden diese hochaktuellen Themen durch namhafte Referenten aus den Bereichen Verbraucherschutz, Reedereimanagement und staatliches Notfallmanagement adressiert, die Entwicklung sowie die entsprechenden Sicherheitskonzepte dargestellt und möglicher Handlungsbedarf identifiziert.

Am Freitag wurde auf dem Verkehrsgerichtstag schließlich folgende Resolution verabschiedet:

Terrorgefahr, Brandschutz und Evakuierung verbessern!

"Wegen der stetig steigenden Zahl und Größe der Kreuzfahrtschiffe müssen die bereits bestehenden umfassenden Sicherheitsbestimmungen und -konzepte ständig weiterentwickelt und angepasst werden, insbesondere hinsichtlich ihrer Geeignetheit bei mehreren Tausend Personen an Bord sowie neuer Risiken und Terrorgefahren. Dabei sollten auch die internationalen Vorschriften für Rettungskapazitäten überprüft werden. Die Anwendung von technischen Sicherheitsinnovationen, z.B. für den Brandschutz und die Evakuierung, sollte auf internationaler Ebene durch zielorientierte Vorschriften gefördert werden."

Rettungsübungen keine bloße Formalie

"Die Kreuzfahrtreedereien müssen dafür sorgen, dass insbesondere ausreichende und qualifizierte Personalressourcen für das Notfall- und Krisenmanagement an Bord unter Einbeziehung des nicht seemännischen Personals zur Verfügung stehen. Die Passagiere müssen an allen Sicherheitsmaßnahmen einschließlich der Seenotrettungsübungen aktiv mitwirken und dürfen diese nicht als bloße Formalie verstehen."

Reederei muss vorab zu Haftungsfragen aufklären

"Die Bundesregierung wird aufgefordert, das Protokoll von 2002 zum Athener Übereinkommen von 1974 (Haftung bei der Beförderung von Reisenden auf See) zügig zu ratifizieren. Reiseveranstalter sollten verpflichtet werden, vor Vertragsabschluss darauf hinzuweisen, welche haftungsrechtlichen Regelungen sowie Sicherheits- und Umweltstandards für die Reise gelten."

Neue Fachkonzepte für Notfälle notwendig

"Um auf die Bewältigung einer Havarie noch besser vorbereitet zu sein, ist auch ein enges Zusammenwirken aller Beteiligten auf staatlicher und privater Seite erforderlich. Dazu bedarf es eines gemeinsamen Notfallmanagements einschließlich abgestimmter Konzepte und Übungen. Zur Rettung von eingeschlossenen Personen auf gesunkenen Schiffen, zum Beispiel durch Tauchereinsätze, ist ein Fachkonzept unter Einbeziehung staatlicher und privater Expertise und Ressourcen zu erstellen."   (wkp)

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