Reparaturen teurer denn je: Durchschnitts-SVS von Kfz-Werkstätten erstmals über 200 Euro

06.10.2025 05:50 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Im Durchschnitt aller Werkstätten in Deutschland lag der Stundenverrechnungssatz für Mechanik, Elektrik und Karosserrie 2024 bei 202 Euro. 
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Die Stundensätze in Kfz-Werkstätten sind im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen. Das geht aus einer Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. "Arbeiten an der Mechanik, Elektrik oder der Karosserie kosteten 2024 im Schnitt 202 Euro pro Stunde, Lackierarbeiten sogar 220 Euro. Beide Preise stiegen im Vergleich zum Vorjahr um fast acht Prozent“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Mit dem erneuten Preisanstieg setzt sich eine Entwicklung fort, die der GDV seit 2017 beobachtet: "Die Werkstattkosten steigen deutlich schneller als die allgemeine Teuerung: Während der Verbraucherpreis-Index von 2017 bis 2024 um etwa 24 Prozent angezogen hat, haben Werkstätten und Lackierereien ihre Stundensätze im selben Zeitraum um 50 Prozent erhöht."

KH-Sschaden seit 2017 um 60 Prozent teurer

Auch die Kfz-Versicherer spüren die Folgen dieser Entwicklung massiv. Ein durchschnittlicher Pkw-Sachschaden kostete 2024 laut GDV in der Kfz-Haftpflicht rund 4.250 Euro – "das sind sieben Prozent mehr als im Vorjahr und fast 60 Prozent mehr als 2017, als der Durchschnittswert noch bei etwa 2.700 Euro lag". Neben den steigenden Stundensätzen treiben auch die kontinuierlich teurer werdenden Ersatzteile die Reparaturkosten weiter nach oben, moniert Hauptgeschäftsführer Asmussen. zum wiederholten Mal.

Steigende Schadenkosten führen zu Anpassungen

Die seit Jahren steigenden Reparaturkosten wirken sich spürbar auf die wirtschaftliche Lage der Kfz-Versicherer aus. In den vergangenen zwei Jahren verzeichnete die Branche versicherungstechnische Verluste von nahezu fünf Milliarden Euro. Viele Kfz-Versicherer haben daraufhin ihre Beiträge angepasst. Für das Jahr 2025 rechnet der GDV mit einer Rückkehr der Sparte in die versicherungstechnische Gewinnzone, geht aber von einem weiterhin hohen Preisdruck aus.

Über die GDV-Auswertung

Die GDV-Auswertung der Stundensätze von Kfz-Werkstätten und Lackierereien basieren auf Daten der Sachverständigenorganisation DEKRA. Für die aktuelle Studie liegen Daten ab 2017 vor.

Was steckt "hinter" den Zahlen?

Zu beachten ist bei den aktuell präsentierten Zahlen des GDV, dass es sich um Durchschnittswerte über alle Werkstätten deutschlandweit handelt, also Hochpreisregionen in Großstädten und SVS bei Elektrofahrzeughen von bis zu 400 Euro und darüber ebenso mit erfasst wurden wie Werkstätten in sehr ländlichen und eher dünn besiedelten Regionen sowie Stundensätzen auch noch unter der 100-Euro-Marke.

Mit anderen Worten: Es gibt sowohl die Ausreisser nach oben, als auch die von vielen Verbrauchern gesuchten Werkstätten mit eher moderaten SVS, bei denen die effektiven Kosten. für Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten zur Verlängerung der Fahrzeug-Nutzungszeit beitragen können, da noch wirtschaftlich und weniger schnell die Grenze zum wirtschaftlichen Totalschaden erreicht wird. Für junge Menschen ion Ausbildung, Geringverdiener und Rentner ein nicht zu unterschätzendes Thema! 

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