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Bilanz 2014: 7 Millionen Liter Jauche und Gülle bei Unfällen freigesetzt

14.09.2015 10:10 Uhr
Bilanz 2014: 7 Millionen Liter Jauche und Gülle bei Unfällen freigesetzt
Sieht kein Autofahrer richtig gerne: Odel-/Güllewagen, die von Traktoren über Landstraßen auf die Felder gezogen und dort dann entleert werden. Nicht selten "verlieren" die Jauchefässer bereits unterwegs aufgrund undichter Verschlüsse einen Teil ihrer flüssigen Ladung.
© Foto: Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft Saarland; Archivbild KÜS

Das sind keine erfreulichen Zahlen, welche das Statistische Bundesamt aktuell veröffentlicht hat: Bei Unfällen im Jahr 2014 traten insgesamt rund 7 Millionen Liter Jauche, Gülle und Silagesickersaft sowie vergleichbare in der Landwirtschaft anfallende Stoffe (JGS) unkontrolliert in die Umwelt aus.

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Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) aktuell mitteilt, waren die rund 7 Millionen Liter freigesetzte Gülle, Jauche und Silagesickersaft rund 58,7 Prozent der bei Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen insgesamt freigesetzten Menge von rund 11,9 Millionen Litern. Mehr als die Hälfte dieser übel riechenden Flüssigkeiten, die der Volksmund gemeinhin als "Odel" bezeichnet, gelangte also unfallbedingt in die Umwelt!

Laut Destatis ereigneten sich insgesamt 2.539 Unfälle beim Transport sowie beim Lagern, Abfüllen und Umschlagen (LAU-Anlage), beim Herstellen, Behandeln und Verwenden (HBV-Anlage) und beim innerbetrieblichen Befördern von wassergefährdenden Stoffen. Das war exakt ein Unfall mehr als noch im Jahr davor, zeigt aber auch, dass die Unfallhäufigkeit generell sehr hoch ist. Die freigesetzte Menge lag gegenüber 2013 sogar um 7,1 Prozent höher. Davon konnten rund 4,6 Millionen Liter (39 Prozent) nicht wiedergewonnen werden, rund 7,3 Millionen Liter wurden zum Beispiel durch Umpumpen oder Umladen in andere Behälter zum Schutz der Umwelt zurückgewonnen.

Unfallursache meist menschliches Versagen
Bei der nicht wiedergewonnenen Menge handelte es sich zu fast der Hälfte (rund 2,3 Millionen Liter) um Jauche, Gülle und Silagesickersaft (JGS). Diese sind nicht in Wassergefährdungsklassen eingestuft. Bei entsprechend großen freigesetzten Mengen oder besonderen örtlichen Verhältnissen können sie jedoch zu einer Gefahr für Gewässer und Boden werden.

Der überwiegende Teil der Schadstoffe (10,9 Millionen Liter) wurde 2014 bei insgesamt 815 Unfällen in Anlagen freigesetzt. Dazu gehören 98 Unfälle mit JGS, bei denen 6,8 Millionen Liter freigesetzt wurden.

Hauptursache bei den JGS-Unfällen in Anlagen war menschliches Fehlverhalten (56 Prozent). Materialmängel wie zum Beispiel Korrosion von metallischen Anlageteilen, Alterung von Anlageteilen aus sonstigen Werkstoffen sowie das Versagen von Schutzeinrichtungen waren in 22 Prozent aller Unfälle Hauptursache.

400.000 Liter Schadstoffe auf und neben Straßen versickert
1.724 Unfälle wurden 2014 beim Transport wassergefährdender Stoffe gezählt, die meisten davon mit Straßenfahrzeugen (1.614; 94 Prozent). Hierbei wurden rund 1 Million Liter Schadstoffe freigesetzt, von denen 0,4 Millionen Liter (40 Prozent) nicht wiedergewonnen wurden.  (wkp)

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