Auch die Branchenverbände der deutschen und internationalen Automobilhersteller äußerten sich erfreut über die Möglichkeit, den stationären Fahrzeughandel ab kommenden Montag wieder aufzunehmen. Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, verwies darauf, dass der erlaubte Verkauf von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen auch den Hochlauf der Produktion wieder ermögliche. "Es gibt keine Fertigung ohne Vertrieb. Notwendig ist zudem ein EU-weit einheitliches Vorgehen, damit Produktion und Markt wieder Tritt fassen können", erklärte Müller. Wenige Tage zuvor hatte die VDA-Präsidentin vor nationalen Alleingängen beim Produktionsstart gewarnt (AUTOHAUS berichtete).
Autobranche übernimmt Verantwortung
Lob gab es zudem für die Mitgliedsunternehmen des VDA. Die Automobilindustrie habe eine beispiellose Herausforderung zu meistern, so Hildegard Müller und übernehme trotz der schwierigen Lage freiwillig auch gesellschaftliche Verantwortung: "Das Coronavirus und die damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben dazu geführt, dass die Lieferketten weltweit nicht mehr intakt sind. Seit Wochen steht in den meisten Unternehmen – bei Herstellern wie Zulieferern – die Produktion. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in großer Zahl in Kurzarbeit. Trotz dieser Schwierigkeiten ist das Engagement vieler VDA-Mitgliedsunternehmen aktuell vorbildlich. Sie haben sofort auf die Engpass-Situation im Gesundheitswesen reagiert und dieses in vielfältiger Form unterstützt: Sei es durch Bereitstellung von Material, finanzieller Mittel und Personal, durch die Fertigung von Atemschutzmasken oder die Entwicklung von Komponenten für Atemschutzgeräte, die in den Kliniken benötigt werden.“
Händler werden Gesundheitsvorgaben einhalten
Ihr Kollege vom Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Präsident Reinhard Zirpel, erklärte zur Einigung von Bund und Ländern: "Die Entscheidung zur Wiederöffnung des Kfz-Handels ist richtig und verantwortbar. So kann zügig zur Erhaltung von Arbeitsplätzen und Betrieben in der Autobranche beigetragen werden. Die VDIK-Mitgliedsunternehmen und deren Händler werden sich vollumfänglich für die Einhaltung der vorgegebenen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz einsetzen.“ Im Automobilhandel sind die Verhältnisse von vergleichsweise großen Flächen und einer geringen Zahl gleichzeitig anwesender Kunden geprägt. Die Mindestabstände zwischen einzelnen Personen von 1,5 bis 2 Metern können gewahrt werden. Warteschlangen an der Kasse, Gedränge an Regalen, das Wechseln von Einkaufswagen von Kunde zu Kunde sowie der ständige Austausch von Ware gegen Bargeld im persönlichen Kontakt kommen im Automobilhandel nicht vor. (kt)