Mit ihrer Eigenentwicklung sollen viele Probleme von Werkstätten gelöst werden. Denn mit dem neuen, patentierten Verfahren, das jetzt auf der automechanika in Frankfurt vorgestellt wurde, "kann künftig der Großteil der Pkw-Bremsprüfstände unabhängig von Hersteller und Typ schnell und einfach kalibriert werden", wie DEKRA offiziell verlautbaren lässt.
Die alle zwei Jahre zusätzlich zur herkömmlichen Stückprüfung erforderliche Kalibrierung soll nach Darstellung der Stuttgarter Sachverständigenorganisation sicherstellen, dass die vom Prüfstand angezeigte Bremskraft der tatsächlichen Bremskraft entspricht. Bisher gab es hierfür Standardverfahren der Prüfstandshersteller, mit denen eine definierte Kraft auf den Sensor des Prüfstands ausgeübt wird.
Vorteile gegenüber bisher angewandten Kalibrierverfahren
"Gegenüber diesen bisher gängigen statischen Kalibrierverfahren, die wir ebenfalls weiterhin anbieten, bringt unser neues System verschiedene Vorteile", erklärt Jann Fehlauer, Geschäftsführer der DEKRA Automobil GmbH. Weiter führt er aus: "Zum einen wird dabei nicht nur der Kraftmess-Sensor im Bremsprüfstand isoliert betrachtet, sondern das Gesamtsystem überprüft. Zum zweiten funktioniert unser Verfahren universell, also herstellerunabhängig für einen Großteil der Pkw-Bremsprüfstände. Außerdem erfolgt die Kalibrierung zerlegungsfrei, und schließlich geht sie damit auch wesentlich schneller als bisher."
Das Kalibrierwerkzeug, das in etwa die Größe einer Sackkarre hat und aus einer Rampe mit zwei Rädern besteht, wird im Bremsprüfstand mit einem Fahrzeug befahren – etwa mit dem DEKRA Prüfmobil –, um für die nötige Masse zu sorgen. Nach Anlaufen der Rollen wird der Bremsprüfstand über seinen gesamten Messbereich bis hin zum maximalen Anzeigewert belastet. Danach werden die per Kamerasystem aufgezeichneten Messwerte des Prüfstands mit den im Kalibrierwerkzeug gemessenen Bremskräften verglichen.
Verfahren gehört ab sofort mit zur Prüfmittelüberwachung
"DEKRA ist seit Jahrzehnten verlässlicher Partner des Kfz-Gewerbes", so Jann Fehlauer. "Die Werkstätten sind unsere wichtigste Kundengruppe, deshalb steht die Entwicklung von neuen Lösungen für die Branche für uns im Mittelpunkt."
Rund zwei Jahre Entwicklungsarbeit stecken in dem Kalibriersystem, das auf der automechanika in Frankfurt erstmals öffentlich gezeigt wurde. "Im nächsten Schritt wird das neue Verfahren in die bundesweit mehr als 50 DEKRA Prüfmobile aufgenommen", so auch Christoph Nolte, Bereichsleiter Fahrzeugprüfwesen bei der DEKRA Automobil GmbH. "Es ergänzt das breite Portfolio unserer Prüfmittelüberwachung und der Werkstattdienstleistungen insgesamt.“ (wkp)