Da mehr als ein Viertel der über 4.600 Verkehrstoten im vergangenen Jahr auf Unfälle mit Alkohol am Steuer zurückzuführen sind, will die französische Regierung hart durchgreifen: Betrunkene Mehrfachtäter müssen künftig damit rechnen, dass ihr Fahrzeug bei erneuter Auffälligkeit beschlagnahmt wird und mit einer Alkohol-Zündsperre nachgerüstet werden muss. Laut dem Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) sollen bis September 2009 auch alle französischen Schulbusse mit dem System ausgestattet sein, das ein Starten des Kfz nur nach erfolgreichem Atemalkoholtest ermöglicht. Mit Maßnahmen wie diesen und dem Ausbau des stationären Radarnetzes um jährlich rund 500 Geräte soll die Zahl der Verkehrstoten in den kommenden 48 Monaten auf unter 3.000 gesenkt werden. Damit verfolgt Frankreich derzeit sehr akribisch neue Ziele. Sofern das Vorhaben gelingt, würden die französischen Autofahrer damit noch deutlich die neuen historischen Tiefstwerte von Deutschland unterschreiten. Zum Vergleich: In allen deutschen Bundeesländern kamen im vergangenen Jahr knapp 5000 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben. Angepaßt an die um ca. 20 Millionen Einwohner niedrige Bevölkerungsdichte Frankreichs käme das bei den Franzosen einem Wert von rund 4.000 Verkehrstoten gleich. Dieser soll aber um nicht weniger als 25 Prozent zusätzlich unterschritten werden. (kt)
Europa: Schwere Zeiten für Alkoholsünder in Frankreich

Mit teils drastischen Maßnahmen will unser Nachbarland die Zahl der Verkehrstoten in den nächsten vier Jahren um ein Drittel senken. Vor allem Geschwindigkeitsüberschreitungen und Fahrten unter Alkohol stehen im Mittelpunkt der Verfolgung.