Die von vielen Autofahrern geschmähte Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) wird nun auch im Bahnsektor Einzug halten. Der TÜV NORD testet ab sofort Lokomotivführer im hauseigenen Medizinisch-Psychologischen Institut (MPI) auf ihre medizinische und psychologische Eignung. Diese ist künftig Voraussetzung für den Erwerb des neuen "Triebfahrzeugführerscheins", der europaweit gelten wird. "Lokomotivführer sind tagtäglich einem enormen Stress ausgesetzt, die Arbeitszeiten sind unregelmäßig. Eine gute körperliche Fitness und psychologische Belastbarkeit sind unerlässlich, denn trotz hochmoderner Bahntechnik kann jeder Fehler zu Unfällen führen", sagt Dr. Ralf Buchstaller, Fachlicher Leiter des Medizinisch-Psychologischen Instituts von TÜV NORD in Hamburg: "Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass die Checks nur von erfahrenen Ärzten und Psychologen durchgeführt werden dürfen. Eine medizinische Untersuchung und eine psychologische Leistungsüberprüfung sind daher für alle, die künftig einen sogenannten ,Lok-Führerschein 97-2011 Mobilität 2´ erwerben wollen, obligatorisch. Das MPI von TÜV NORD leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Bahnverkehr." Erlaubnis erteilt Die neue Triebfahrzeugführerscheinstelle im Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat dem Medizinisch-Psychologischen Institut von TÜV NORD die Erlaubnis erteilt, diese Untersuchung künftig durchzuführen. Mit Inkrafttreten der Triebfahrzeugführerscheinverordnung (TfV) gibt es erstmalig einen behördlichen Führerschein für Lokomotivführer, der vom Eisenbahn-Bundesamt ausgestellt wird. Die TÜV NORD Gruppe ist mit über 10.000 Mitarbeitern nach eigenen Angaben einer der größten technischen Dienstleister. Mit ihrer Beratungs-, Service- und Prüfkompetenz ist sie weltweit in 70 Ländern aktiv. Zu den Geschäftsfeldern gehören Industrie Services, Mobilität und Bildung. Mit Dienstleistungen in den Bereichen Rohstoffe und Aerospace habe der Konzern ein Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Branche. (ses)
Fahreignungstest: TÜV NORD führt MPU bei Lokführern durch
Ohne Eignungstest wird auch im Schienenverkehr nichts mehr laufen: Lokführer werden deshalb künftig eine Medizinisch- Psychologische Untersuchung absolvieren müssen, um eine Fahrerlaubnis, in diesem Fall den "Triebfahrzeugführerschein", zu erhalten. Der TÜV NORD testet dazu Kandidaten im hauseigenen Medizinisch-Psychologischen Institut.
bennewitz