"Sicher durch die kalte Jahreszeit", lautet der Slogan der Gesellschaft Technische Überwachung in Stuttgart, kurz GTÜ, mit dem sie ihre Empfehlungen für eine unfallfreie Fahrt im Winter überscbhrieben hat. Denn Schnee, Nebel und Minustemperaturen werden die Autofahrer in den nächsten Wochen und Monaten auf ihrer täglichen Fahrt beständig herausfordern. Gut vorbereitet, so die Experten der GTÜ, lässt sich die kalte Jahreszeit meistern. Neben der an den Straßenzustand angepassten Geschwindigkeit, also der richtigen "mentalen" Einstellung, gehört dazu vor allem insgesamt optimale Vorbereitung von Fahrzeug und Fahrer. Zehn sachverständige Wintertipps Betriebsflüssigkeiten: Neben dem Ölstand sollten vor allem das Wasser für die Scheibenwaschanlage sowie das Kühlwasser regelmäßig kontrolliert werden und frostsicher sein. Beim Einfüllen des Frostschutzes die Scheibenwaschanlage betätigen, damit das Frostschutzmittel auch in die Zuleitungen der Spritzdüsen gelangt. In der Werkstatt prüfen lassen, ob in der Kühlflüssigkeit genügend Frostschutzmittel ist. Batterie: Für die Batterie bedeutet Kälte eine besonders hohe Zusatzbelastung. Den Ladezustand des Bordakkus von einem Fachmann überprüfen lassen und wenn nötig die Batterie austauschen. Beleuchtung: Richtiges Licht ist in der dunklen Jahreszeit sehr wichtig. Die Funktion der Scheinwerfer, Brems- und Rückleuchten sowie der Nebelscheinwerfer und der Nebelschlussleuchte checken. Scheibenwischer: Besonders im Winter sind funktionsfähige Scheibenwischer, die ein klares Sichtfeld garantieren, wichtig. Nicht nur, weil die tief stehende Sonne den Fahrer oft blendet, sondern auch weil die Scheiben im Winter oft verschmutzt sind. Streifen und Schlieren auf der Scheibe können lebensgefährlich sein. Reifen: Winterreifen sind bei Schnee, Frost und Nässe ein absolutes Muss. Die entsprechende Gummimischung und das Profil von Winterpneus garantieren bei niedrigen Temperaturen und rutschigen Fahrbahnoberflächen eine maximale Griffigkeit und somit ein Optimum an aktiver Sicherheit. Besonders wichtig ist hier die regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks. Die GTÜ-Sicherheitsxperten empfehlen eine Mindestprofiltiefe von vier Millimetern. Bordausrüstung: Im Winter sollten mit an Bord sein: Abschleppseil, Antibeschlagtuch, Handbesen, Eiskratzer, Defroster-Spray, Handschuhe, Starthilfekabel, Wolldecke und feste Schuhe. Besonders in schneereichen Regionen und bergigen Gegenden empfiehlt sich zudem die Mitnahme von Schneeketten, Schaufel, Sandsack und Reservekanister. Fahrweise: Eine angepasste Fahrweise und ein wenig mehr Geduld schonen die Nerven und erhöhen die Sicherheit, wenn bei winterlichen Straßenverhältnissen der Verkehr nicht so fließend vorangeht. Deshalb sollte man die Zeit für eine Fahrt nicht zu knapp kalkulieren. Sicherheitsabstand: Ein ausreichender Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ist die beste Voraussetzung dafür, um Auffahrunfälle zu vermeiden. Da bei Schnee und Eis der Anhalteweg länger ist als auf griffigem Asphalt, sollte auf den Sicherheitsabstand ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Anfahren: Auf rutschigem Untergrund sollten die Vorderräder stets gerade stehen, damit der Vorwärtsbewegung möglichst wenig Widerstand entgegensteht. Bei Autos mit einer in die Dynamische Stabilitätskontrolle (DSC) integrierten Antischlupfregelung kann man auf Schnee und Eis solange Vollgas geben, bis das das Fahrzeug die gewünschte Geschwindigkeit aufgenommen hat. Das DSC-System sorgt dafür, dass nicht zuviel Kraft an die Räder weitergeleitet wird und dass die Antriebsräder nicht unkontrolliert durchdrehen. Fahrzeugbeherrschung: Eine wesentliche Voraussetzung für sicheres Autofahren ist besonders im Winter die Beherrschung des Fahrzeugs. Denn trotzt der zahlreichen elektronischen Assistenz- und Regelsysteme wie ABS, ASR und DSC kann ein Auto nur im Rahmen bestimmter physikalischer Grenzen gefahren werden. Um die Fahrzeugbeherrschung zu trainieren, bieten die Automobilclubs sowie die großen Pkw-Hersteller spezielle Fahrsicherheitstrainings für den Winter an. (wkp)
GTÜ: Sachverständigen-Tipps für sichere Fahrt durch den Winter
Die mentale Vorbereitung der Autofahrer auf den bevorstehenden Winter ist die eine Sache. Daneben aber gilt es, auch den fahrbaren Untersatz entsprechend auf Schnee, Eis und Temperaturen teilweise deutlich unter dem Gefrierpunkt vorzubereiten. Die Sachverständigen der GTÜ geben Tipps, wie man es richtig macht.