Hagelschaden-Scanner: Der Praxistest im Detail

29.09.2025 05:51 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Ein Mix aus Streifschaden und manuel platzierten "Hageldellen" (Mini, li.), die Erkennung leichter Hagelbeschädigungen im Unterschied zu Produktionsschäden (Corsa, re.) ...
© Foto: BVAT/HZ Deutschland

Dem ersten Hagelscanner-Benchmark ging eine monatelange, intensive Vorbereitung voraus, damit am 29. April der Praxistest in Ibbenbüren so ablaufen konnte, dass auch mit belastbaren Ergebnissen gerechnet werden konnte.

Gescannt wurden drei Fahrzeuge mit ganz unterschiedlichen Schadenbildern, um den Herstellern und ihren Scannern eine echte, praxisnahe Herausforderung zu bieten. Zum Einsatz kamen dabei folgende Fahrzeuge und Schadenkonfigurationen:

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... sowie ein schwerer Hagelscaden (BMW) stand für die Hagelscanner auf dem Programm.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

BMW, Mini und Opel Corsa als Testkandidaten

Ein silberner BMW Touring wies einen schweren, realen Hagelschaden auf, der auch für die erfahrenen Jurymitglieder eine durchaus heikle Aufgabe darstellte. Jede Delle war in der Vorbereitungsphase penibel mit Größe und Tiefe angezeichnet worden, um eine genaue Kalkulation der Reparaturkosten zu ermöglichen. Die Farbe des Kombis verkomplizierte die Erfassung der Dellen bei hellem Licht für die Kamerasysteme der Scanner.

Fahrzeug zwei war ein schwarzer Mini mit einem schweren Streifschaden, der mit einem komplett künstlich generierten Hagelschaden versehen worden war. Zusätzlich zur Unterscheidung von Vorschäden und Dellen bestand die Komplexität für die Scanner vor allem in der schwierigen Bauform des Modells, was zum Beispiel das Dach des Mini angeht. Dass die Zahl der Beschädigungen genau bekannt war, erhöhte die Vergleichbarkeit der Ergebnisse.

Der dritte Testkandidat war ein Opel Corsa in Schwarz mit einem realen, aber sehr leichten Hagelschaden. Hier galt es, die Dellen durch die Umwelteinwirkung von Produktionsbeschädigungen zu unterscheiden.

Neue Herangehensweise geplant

BVAT-Präsident Lars Rottmann war sich des hohen Schwierigkeitsgrads in Sachen Benchmark von Anfang an bewusst: "Wir haben nicht nur den Scannerherstellern das Leben schwer gemacht, sondern auch unserer Jury. Die korrekte Auswertung und Darstellung der Ergebnisse war langwierig und kompliziert, weswegen wir bei der nächsten Auflage des Tests eine andere Herangehensweise wählen werden.“

Dann sollen alle Schäden komplett manuell hergestellt und den teilnehmenden Unternehmen die – noch intakten – Fahrzeuge vorab vorgeführt werden. "Somit kann es über Anzahl und Art der Beschädigungen keine zwei Meinungen geben, was die Vergleichbarkeit der Ergebnisse weiter erhöhen wird", ist  Rottmann überzeugt. Umso voller des Lobes ist der Branchenexperte über die Hersteller, die sich dem ersten Benchmark unter den gegebenen Voraussetzungen gestellt haben: "Alle Firmen haben sich extrem offen gegenüber der geäußerten Kritik gezeigt und hätten sich sogar noch detailliertere Auswertungen gewünscht, um mit den technischen Anpassungen weiter in die Tiefe gehen zu können.“

HASHTAG


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