Im Exklusiv-Interview ist FSP-Geschäftsführer Andreas Berents zuversichtlich in Sachen Zukunftsaussichten für Systempartner einer starken Gemeinschaft.
Seit ihrem Markteintritt vor 30 Jahren ist die FSP auf Wachstum geeicht. Wie man diese Erfolgsgeschichte auch künftig fortsetzen möchte, erläutert Berents, seit September 2019 gemeinsam mit Dipl.-Ing. Ralf Strunk verantwortlich für die Geschicke der Prüf- und Sachverständigenorganisation, im AH-Exklusivinterview:
AH: Herr Berents, seit rund einem Jahr sind Sie Geschäftsführer bei der FSP Unternehmensgruppe. Wie lautet Ihr Fazit?
A. Berents: Die FSP ist auch in ihrem Jubiläumsjahr 2020 auf Erfolgskurs. Ende August konnten wir mit knapp 62 Millionen Euro Umsatz im kumulierten Geschäft aus amtlichen und nicht-amtlichen Aufgaben eine Steigerung von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbuchen. Trotz den vielfältigen Herausforderungen der Corona-Pandemie, die natürlich auch unsere Sachverständigen-Partner und Prüfstellen beschäftigen, sind unsere systemrelevanten Leistungen weiterhin gefragt. Die Krise bot uns zudem die Chance, top-ausgebildeten Ingenieuren aus anderen Branchen eine Karriere bei der FSP zu ermöglichen. Zudem haben wir die Zeit dazu genutzt, das Unternehmen inhaltlich und personell neu aufzustellen, ohne unsere gewachsenen Stärken aufzugeben.
Führung neu aufgestellt
An welchen Stellschrauben wurde in Geltow gedreht?
A. Berents: Herzstück ist unser neues Management-Team. Es verfügt über langjährige Markterfahrung kombiniert mit frischen Ansätzen, die wir sukzessive umsetzen werden. Durch die bewusst flachen Hierarchien und klar zugewiesenen Aufgabenbereiche werden wir gemeinsam in der Lage sein, den umkämpften Markt der Sachverständigen-Dienstleistungen noch effektiver und besser zu bearbeiten als bisher. Übrigens Hand in Hand mit unserem starken Partner TÜV Rheinland – 30 Jahre nach Gründung der FSP ist unsere Zusammenarbeit lebendiger und intensiver als je zuvor. Auf dieser gesunden Basis wollen wir 2021 selbstbewusst angreifen.
Welche konkreten Maßnahmen sind für das kommende Jahr geplant?
A. Berents: Zum Jahreswechsel werden wir ein neues Konditions- und Leistungsmodell ausrollen, das besser auf die aktuellen Herausforderungen in unserem Geschäft zugeschnitten ist. Fleiß und Leistung werden bei der FSP mit attraktiveren Konditionen belohnt! Zudem wird es ein modernisiertes Schulungsprogramm geben, das Aus- und Weiterbildung auf höchstem Niveau ganz bewusst auch für Kunden und Kooperationspartner anbietet. Im Fokus der aktuellen Transformation stehen aber immer unsere Partner.
Erfolgreiche Partner aufbauen
Wie beurteilen Sie die Zukunftschancen Ihrer Sachverständigen und Prüfingenieure?
A. Berents: Ich bin überzeugt davon, dass wir in einem hochinteressanten Markt mit spannenden Berufsaussichten unterwegs sind. Gemeinsam finden wir die richtigen Antworten auf aktuelle technologische, strukturelle und gesellschaftliche Trends rund um die Mobilität der Zukunft. Hier setzen wir bewusst auf Spezialisierung und wollen gezielt neue Geschäftsfelder besetzen, etwa Baumaschinen im Bereich Schaden- und Wertgutachten. Doch auch im amtlichen Geschäft sehe ich Wachstumschancen: Nicht nur werden alternative Antriebsformen die Inhalte der Prüfungen verändern. Aktuelle Mobilitätstrends führen dazu, dass mehr Pkw als Selbstfahrer-Vermietfahrzeuge anzumelden und somit jährlich zur Hauptuntersuchung vorzuführen sind. Die komplexen Softwaresysteme künftiger Fahrzeuge müssen ständig up to date gehalten und überwacht werden. Voraussetzung dafür ist die Einrichtung eines herstellerunabhängigen Trust Centers, das Überwachungsorganisationen einen vollständigen Zugriff auf die für die technische Fahrzeuguntersuchung relevanten Daten ermöglicht.
Welche Vorteile bietet eine Systempartnerschaft aus Ihrer Sicht?
A. Berents: Entscheidend wird für beide Geschäftsfelder die Zugehörigkeit zu einer starken Gemeinschaft wie der FSP sein. Das nötige Maß an Zentralisierung kombiniert mit der Unabhängigkeit unserer selbständigen Partner ist genau die richtige Mischung, um auch in den kommenden Jahren wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
Herr Berents, vielen Dank für dieses Gespräch. (kt)