Unter der Regie des Deutschen Verkehrssicherheitsrates startet in diesem Jahr zum wiederholten Mal die Aktion "Wash und Check" vom 16. bis 24. September 2011. An über 120 Waschstraßen in ganz Deutschland sollen die Autofahrer für die Kontrolle ihrer Fahrzeugreifen sensibilisiert werden. Ziel ist es, kurz vor den Herbstferien und der Umrüstphase die Autofahrer daran zu erinnern, dass die Reifen der einzige Kontakt ihres Fahrzeuges zur Fahrbahn sind und daher auch der besonderen Pflege bedürfen. Mit großflächigen Bannern, aber auch mit Infomaterial zum Mitnehmen werden die Waschstraßenbesucher an die Kontrolle ihrer Fahrzeugreifen erinnert.
Wichtiger Beitrag für die Sicherheit auf der Straße
An einigen der über 120 in die Aktion eingebundenen Waschstraßen – in Hamburg, Münster, Essen, Frankfurt, Mannheim, Stuttgart, Nürnberg, München, Leipzig und Berlin – stehen Expertenteams bereit, um die Reifen am Fahrzeug zu prüfen und die Fahrer zu beraten. "Wir sehen in unseren Prüfhallen leider sehr viele Beispiele für vernachlässigte und damit verkehrsgefährdende Reifen. Ein beschädigter Reifen kann, je nach Schwere des Schadens, zur Beurteilung VU für Verkehrsunsicher führen und damit wird die Plakette zur Hauptuntersuchung verweigert", sagt Peter Schuler, der Bundesgeschäftsführer der KÜS. Daher unterstütze die KÜS die Aktion Wash & Check auch in diesem Jahr wieder und sehe darin einen wichtigen Beitrag für die Verkehrssicherheit auf unseren Straßen.
Tipps zum Reifencheck
Der Reifencheck ist kein Hexenwerk und kann von jedem Autofahrer auch selbst schnell und unkompliziert durchgeführt werden. Die KÜS empfiehlt folgende Checkliste:
Der Luftdruck soll nach den angegebenen Herstellerwerten, meist zu finden im Türholm oder Tankdeckel, regelmäßig bei kaltem Reifen kontrolliert werden. Ein Reifen mit dem richtigen Luftdruck bringt optimale Fahrstabilität, einen um bis zu drei Prozent reduzierten Kraftstoffverbrauch, einen kürzeren Bremsweg und einen geringeren Verschleiß. Die richtige Profiltiefe liegt nach Empfehlung der KÜS bei Sommerreifen bei mindestens drei Millimeter, bei Winterreifen bei mindestens vier Millimeter. Messen kann man das ganz unkompliziert mit einem 1-Euro-Stück. Bei Sommerreifen muss der äußere Rand verschwunden sein.
Schäden am Reifen können schlimme Folgen haben. Bordsteinkanten und Schlaglöcher sind die größten Feinde der Reifen. Reifenschäden sind nicht immer sofort erkennbar. Bei Zweifel den Fachmann, etwa den Prüfingenieur der KÜS, fragen und nach Rissen, Einfahrschäden oder Beulen am Reifen suchen lassen. Das Reifenalter ist ein wichtiges Sicherheitskriterium. Reifen älter als sechs Jahre sollte man besonders sorgfältig auf eventuelle Schäden überprüfen. Nach zehn Jahren sollte der Reifen spätestens ausgewechselt werden.
Defekter Ersatzreifen hilft niemandem
Das Stiefkind bei sehr vielen Autofahrern ist der Ersatzreifen. Er fristet sein Dasein unbeachtet in der Reserveradmulde. Auch hier gilt regelmäßige Kontrolle, etwa auf Alter und Luftdruck. Ein defekter Ersatzreifen hilft im Pannenfall niemanden weiter. Ohne Ersatzreifen geht es auch, dann sollte man aber ein modernes und leicht zu bedienendes Reifenreparaturset parat haben.
Besondere Sorgfalt verdienen die Reifen von Wohnwagen, Wohnmobilen und Co. Dieses Fahrzeug wird in aller Regel nur ein bis zwei Mal im Jahr bewegt, dann aber oft über weite Strecken und meistens einseitig belastet. Wohnwagen- und Wohnmobilreifen sollten deshalb bereits nach spätestens sechs Jahren ausgetauscht werden. Mit diesem ohne großen Aufwand durchzuführenden Selbstcheck kann sich der Autofahrer vom Sicherheitsstandard seiner Reifen überzeugen. Die Selbstkontrolle und die Aktion "Wash und Check" sind somit wichtige Aktionen für mehr Sicherheit auf unseren Straßen. (ses)