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"Smarte" Kfz-Schadenabwicklung: Generali testet Herstellung von Oldtimer-Ersatzteilen mit 3D-Drucker

27.06.2018 15:06 Uhr
"Smarte" Kfz-Schadenabwicklung: Generali testet Herstellung von Oldtimer-Ersatzteilen mit 3D-Drucker
Wenn's nichts mehr gibt, produziert die Generali-Gruppe das Teil für seine Versicherungskunden jetzt einfach selbst: Die Federführung über das Pilotprojekt liegt bei Roland Stoffels (r.), Geschäftsführer der Generali Deutschland Schadenmanagement GmbH. Seinen Kunden Ulrich Gebauer konnte er mit einer eigens nachgefertigten Kunststoffblende für dessen 1956er Pontiac Star Chief Coupe wieder richtig glücklich machen.
© Foto: GDSM

Generali Deutschland startet gerade die nächste Stufe ihren neuen digitalen Anwendungen in der Schadenregulierung. In einem Pilotprojekt wird jetzt die Reproduktion von Ersatzteilen mittels 3D-Drucker getestet, die auf dem Markt nicht mehr verfügbar sind. Ein in der Branche nicht unbekannter Kunde hat bereits erste Erfahrungen gesammelt...

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Die Generali Versicherungsgruppe ist überzeugt davon, dass die Anwendung von 3D-Druckern in der Kfz-Schadenregulierung gerade bei Oldtimern eine zukunftsweisende und kundenorientierte Lösung ist. Denn durch diese neue Produktionstechnik könne eine schnelle Herstellung von Ersatzteilen, die seit langem nicht mehr produziert werden und von daher auch nirgendwo mehr erhältlich sind, ermöglicht werden.

Per Pilot testet die Generali als erster Versicherer im deutschen Markt deshalb aktuell den Einsatz von 3D-Druckern bei ausgewählten Schäden an solchen historischen Liebhaberfahrzeugen.

Ulrich Gebauer und sein 1956er Pontiac wurden zu Ersttestern

Einer der ersten Generali-Versicherungskunden, die mit dieser neuen Art der Ersatzteil-Herstellung bereits positive Erfahrungen gesammelt haben, ist der Oberfranke Ulrich Gebauer, vielen in der Schadenwelt auch bestens bekannt als Vorstand der Hagelexpert AG mit Sitz in Bad Staffelstein. Bei einem Einbruchdiebstahl hatten zunächst unbekannte Täter eine vordere Kunststoffblende an seinem extrem seltenen 1956er Pontiac Star Chief Coupe irreparabel beschädigt.

"Passt 100-prozentig!"

Da dieses Modell seit Jahrzehnten nicht mehr gebaut wird und es für das heute 62 Jahre alte Liebhaber-Fahrzeug zudem kein entsprechendes Ersatzteil mehr gab, wurde es nun originalgetreu mit Hilfe des 3D-Druckers der Generali-Gruppe nachgefertigt. "Paßgenau und in einwandfreier Qualität", wie Ulrich Gebauer und Roland Stoffels, Geschäftsführer der Generali Deutschland Schadenmanagement GmbH (GDSM), bei Angleichung des Teils am rot-weißen Pontiac-Schmuckstück übereinstimmend befanden.

Liverani: "So definieren wir Versicherung und Kundennutzen"

Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG, sagte in diesem Zusammenhang: "Unsere 3D-Drucktechnologie ist ein weiteres Beispiel für die innovative Smart-Insurance-Offensive der Generali, mit der wir Versicherungen neu erfinden. Unser Ziel ist es, bei der Digitalisierung Vorreiter zu sein sowie die Digitalisierung zu nutzen, um damit das Leben unserer Kunden sicherer und komfortabler zu gestalten. Um dies zu erreichen, haben wir in den vergangenen Jahren neue Smart-Insurance-Produkte wie Generali Vitality, Mobility und Domocity sowie im Rechtschutz-Bereich den Identitätsschutz IDPROTEC eingeführt und gleichzeitig in smarte, innovative Prozesse in den Feldern Schaden und Kundenservice investiert."

"Nächster Meilenstein nach Hagelscanner und Sofortregulierungs-App"

Roland Stoffels, Country Head of Claims und GDSM-Chef, ergänzte: "Es gehört zu unseren Aufgaben, modernste Entwicklungen zu erkennen und im Rahmen unserer Digitalisierungsstrategie umzusetzen. Wir freuen uns, dass wir die Ersten im deutschen Versicherungsmarkt sind, die die 3D-Drucktechnologie in der Schadenregulierung testen, um die Kundenzufriedenheit weiter zu steigern. Der 3D-Drucker ist nach dem Hagelscanner oder der Sofortregulierungs-App ein weiterer digitaler Meilenstein.“

Wie funktioniert die 3D-Ersatzteil-Herstellung?

Beim digital-gesteuerten 3D-Druckverfahren werden mehrere Druckschichten nacheinander aufgebaut und somit ein dreidimensionaler Gegenstand erzeugt. Das Material, aus dem das Endprodukt besteht, kann Kunststoff, Keramik, Metall oder auch Silikongummi sein. Im Pilotprojekt hatte die Generali eine Kunststoffverkleidung produziert und ersetzt. Die Produktionszeiten liegen zwischen 24 Stunden bei Kleinteilen bis zu 10 Tagen bei komplexen Teilen.

"Da geht auch in anderen Bereichen noch mehr"

"Der Anwendungsbereich ist zwar aufgrund von Markenrechten, Patenten und
Sicherheitsvorschriften sicherlich noch eingeschränkt, das Pilotprojekt zeigt jedoch: Hier steckt für unsere Branche ein immenses Potenzial, das nicht nur im Bereich Kfz-Schaden, sondern zukünftig auch im Bereich Personen- oder Sachschaden Anwendung finden kann", so Stoffels.

Die Generali in Deutschland ist mit 16 Milliarden Euro Beitragseinnahmen sowie rund
13 Millionen Kunden der zweitgrößte Erstversicherungskonzern auf dem deutschen Markt. Zum deutschen Teil der Generali gehören die Generali Versicherungen, AachenMünchener, CosmosDirekt, Dialog, Central Krankenversicherung, Advocard Rechtsschutzversicherung und Deutsche Bausparkasse Badenia. (wkp)

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