Positiv in der Versicherungswirtschaft aufgenommen wurde die erstmalige Präsentation der ab 1. Juli gültigen neuen SSH-Honorartabelle. Sie soll für direkt von einem Versicherer in Auftrag gegebene oder veranlasste Gutachten-Aufträge als künftige Abrechnungsgrundlage gelten und bundesweit eingeführt werden. Für EDV-kalkulierbare Kfz-Schadengutachten werden damit erstmals Pauschalgebühren erhoben. In diesen sind dann sämtliche Kosten (Fahrt-, Foto- und Nebenkosten) inklusive der gesetzlichen Mehrwertsteuer enthalten. Angelehnt an den Slogan eines großen Reiseveranstalters spreche man intern, so SSH-Geschäftsführer Olaf Jungfer, von "All-inclusive-Preisen". Die Honorarstaffel wurde dabei auf insgesamt fünf Stufen (100 bis 500 Euro) verkürzt, womit "eine nachhaltige Übersichtlichkeit erreicht" werde. Im Bereich bis 2.500 Euro Reparaturkosten habe man die Honorare gegenüber der derzeit noch gültigen Gebührentabelle sogar um zehn Prozent senken können, so Jungfer. Weiter führte er in Dresden aus: "Auch und gerade im kritischen Vergleich zu unseren Mitbewerbern ist die neue SSH Honorartabelle nun noch günstiger und insbesondere transparent." Experten sprachen am Rande des SSH-Bundeskongresses davon, dass die neue Preisstaffelung der SSH wohl vor allem den Wettbewerb mit der Dekra beeinflussen werde. Die Dekra-Gutachter hatten ihrerseits bekanntlich im Vorjahr ebenfalls Abschied von der bisherigen Honorarmodalität genommen und rechnen seither "nach Aufwand" anstatt nach tatsächlicher Reparaturkostenhöhe ab. (wkp)
SSH führt zum 1. Juli neue Gutachten-Honorartabelle ein
Honorarstaffel wurde auf insgesamt fünf Stufen verkürzt / "Noch günstiger und transparenter"