330 Menschen starben im September 2012 auf deutschen Straßen. Das ist die niedrigste Zahl an Verkehrstoten in einem September seit Einführung der Statistik im Jahre 1953. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen in dieser Woche weiter mitteilte, lag der Rückgang im Vergleich zum September 2011 bei 62 Personen oder 15,8 Prozent. Auch die Zahl der Verletzten ging gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,6 Prozent auf etwa 36.400 zurück.
Insgesamt nahm die Polizei 195.700 Unfälle im September 2012 auf, ein Minus von 4,1 Prozent gegenüber September 2011. Darunter waren rund 28.200 Unfälle mit Personenschaden (– 7,6 Prozent) und 167.500 Unfälle, bei denen es bei Sachschaden blieb (– 3,4 Prozent).
In den ersten neun Monaten kamen 2.762 Menschen ums Leben
Mit diesen Ergebnissen setzt sich der Rückgang der Zahl der Verkehrstoten in diesem Jahr weiter fort: In den ersten drei Quartalen dieses Jahres sank die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr gegenüber Januar bis September um 6,3 Prozent. Insgesamt verloren 2.762 Menschen im Straßenverkehr ihr Leben. Auch die Gesamtzahl der Verletzten ging in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr erstmals leicht um 0,2 Prozent auf rund 293.300 zurück.
Die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle stieg dagegen in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 1,0 Prozent auf rund 1,74 Millionen. Bei etwa 228.900 Unfällen kamen Personen zu Schaden (– 0,5 Prozent), bei den übrigen Unfällen (1,51 Millionen) entstand ausschließlich Sachschaden.
2012 wird einen Rückgang gegenüber 2011 bringen, aber...
Grundsätzlich kann man derzeit zwar davon ausgehen, dass es gegenüber dem Jahr 2011, in dem nach 20 Jahren kontinuierlichen Rückganges wieder ein deutlicher Anstieg der Verkehrstoten zu beklagen war, im laufenden Jahr wieder zu einer Senkung kommen wird. Wie hoch diese allerdings ausfallen wird, lässt sich im Moment schwerlich vorhersagen. Zu deutlich wird nämlich insgesamt auch die Zahl der Todesopfer mit zu Buche schlagen, die gerade in den Monaten Oktober und November 2012 bei mehreren Geisterfahrer- und Selbstmörder-Unfällen in die Statistik mit aufgenommen werden mussten.
... Geisterfahrer und Selbstmörder führen derzeit zu vermehrten Todesfällen
Alleine am vergangenen Sonntagmorgen kam es in Südbaden auf der Autobahn A5 bei Offenburg wieder zu einem schrecklichen Zusammenstoß eines BMW mit einem VW Touran, bei dem insgesamt sechs Menschen aufgrund der Wucht des Aufpralls sofort den Tod fanden. Im BMW verunglückte der 20-jährige Geisterfahrer ebenso tödlich wie im VW Touran alle fünf darin befindlichen Insassen: Neben dem 30-jährigen Fahrer zwei 23 und 36 Jahre alten Frauen und zwei Männer im Alter von 26 und 27 Jahren.
Zwar herrschte zum Unfallzeitpunkt dichter Nebel, mittlerweile hat die Polizei aber herausgefunden, dass der 20-jährige Unfallverursacher den Vorabend und die frühen Morgenstunden in verschiedenen Lokalen zugebracht habe und offensichtlich unter Alkohol- oder auch Drogeneinfluss stand. Bei diesem Unfall wurde darüberhinaus auch eine Autofahrerin, Eine Autofahrerin, die auf dem Seitenstreifen hielt, um Hilfe zu leisten, von einem nachfolgenden Wagen erfasst und schwer verletzt. Die 37-Jährige ist nach Behördenangaben inzwischen außer Lebensgefahr und sollte vernommen werden. (wkp)
Statistik: Fast 16 Prozent weniger Verkehrstote im September 2012

Nie zuvor seit Einführung der Unfallstatistik im Jahr 1953 mussten in einem September-Monat weniger Tote beklagt werden als im Jahr 2012: Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr lag bei 62 Personen (15,8 Prozent). Dennoch starben immer noch 330 Menschen auf deutschen Straßen.