Die Umsatzerwartungen der deutschen Assekuranzen sind binnen zwei Jahren um die Hälfte eingebrochen. Mittelfristig rechnen nur 21 Prozent der Topentscheider mit steigenden Umsätzen, 2006 waren es noch 41 Prozent. Dies konstatiert der Branchenkompass 2008 Versicherungen von Steria-Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut. Neben den Auswirkungen der Gesundheitsreform werden als Ursache auch die Umsetzung der neuen Gesetze und Regelungen genannt, was zugleich zur zentralen Herausforderung der Branche werden wird. Während in 2006 dies nur ein Viertel aller Befragten so sahen, wird die Vorbereitung und Umsetzung der Gesetzes-Änderungen heute von der Hälfte als wichtigste Aufgabe angesehen. Neben eben Solvency II, das sich insbesondere auf die Eigenmittelaufstellung der Versicherer auswirkt, stehen ferner die Reform des deutschen Versicherungsvertragsgesetzes und die Erfüllung umfangreicher Informationspflichten seit Mitte des Jahres auf dem Programm. Auch die seit Mai 2007 geltende EU-Vermittlerrichtlinie beschäftigt die Assekuranzen noch heute. Zudem sehen ein Drittel der Befragten (2006: 24 Prozent) die anhaltend harte Wettbewerbslage als Herausforderung. Die in 2006 ebenfalls genannten Aufgaben von Kundenbindung und Profitabilität bleiben weiterhin relevant: 15 Prozent der Befragten messen der Stärkung und dem Ausbau der Kundenbeziehungen große Bedeutung zu. Dies soll nach Studienangaben vornehmlich durch die Erweiterung des Angebots auf Assistance- und andere Dienstleistungen (31 Prozent), Verbesserung von Kundenbindung und -service (24 Prozent) sowie durch persönliche Kundenberatung (21 Prozent) erreicht werden. (bmp)
Studie: Welche Herausforderungen beschäftigen die Assekuranzen?

Steria Mummert Consulting hat zusammen mit dem F.A.Z. Institut den Branchenkompass 2008 Versicherungen herausgegeben.