Rund 750.000 Totalschäden laufen in Deutschland jährlich durch die Systeme der Kfz-Versicherer. Der zugehörige Abwicklungsprozess kostet Autofahrer starke Nerven, die Versicherungs-, Flotten- und Leasinggesellschaft vermeidbare Regulierungskosten in Milliardenhöhe sowie unnötige Kundenabwanderungen. Ein Blick in die USA oder UK verrät: der deutsche Markt für Totalschäden birgt viele ungenutzte Potenziale. Um deren Umsetzung für den deutschen Markt kümmert sich seit Oktober 2019 jetzt Kai Siersleben (51) als neuer Chef der Copart Deutschland GmbH. In Personalunion ist er gleichzeitig auch Geschäftsführer der Restwertbörse WreckOnlineMarket GmbH (WOM), eine der größten Online-Auktionsplattformen für Unfallfahrzeuge in Europa.
Vor seinem aktuellen Engagement hat Siersleben aktiv zwei erfolgreiche Firmen mit aufgebaut: Control€xpert als auch AUTOonline gelten heute als Marktführer in der Branche. Jetzt stellt er sich der neuen Herausforderung, den im Ausland erfolgreichen Auktionsprozess für Restwerte auch in Deutschland einzuführen.
Damit ist er verantwortlich für den Erfolg der deutschen Tochter des weltweit tätigen Unternehmens Copart Inc., welches seit mittlerweile 35 Jahren in der Fahrzeugvermarktung tätig ist. Mehr als 3 Mio. Fahrzeuge werden durch Copart in Online-Auktionen pro Jahr weltweit gehandelt. 7.000 Mitarbeiter sind in dem NASDAQ gelisteten Unternehmen beschäftigt, dessen Vertriebsnetz mehr als 200 Vermarktungsplätze in den Vereinigten Staaten, UK, Brasilien, Kanada, VAE, Oman, Bahrain, Irland, Finnland, Spanien und Deutschland umfasst.
Fullservice als "Rundum-Sorglos-Paket"
Hierzulande vermarktet Copart Fahrzeuge von Flottenbetreibern, Versicherungen und Sachverständigenorganisationen über Online-Live-Auktionen an nationale und vor allem internationale Händler, Werkstätten und Autoverwerter. Den Kern des Angebots bildet ein "Rundum-Sorglos-Paket" für alle Kunden – von der Abholung über die Aufbereitung des Fahrzeugs bis zur kompletten Kaufabwicklung.
Deutschlandweit verfügt Copart über zwölf zentrale Vermarktungsplätze, welche mittels einer eigenen Flotte von über 50 speziellen Trucks ständig mit Unfallfahrzeugen beliefert werden. Die internationale Käuferschaft findet dabei nicht nur eine verfügbare und garantierte Auswahl von bis zu 2.000 Fahrzeugen, sondern auch top geschultes Personal und professionell strukturierte Abläufe vor. "Die auf den Vermarktungsplätzen gelagerten Fahrzeuge werden mit neuester und patentierter Verlade-Technik sowie größter Sorgfalt gemanagt. Seriosität, Transparenz und Qualität werden bei Copart großgeschrieben", heißt es offiziell von Seiten des Unternehmens.
Die Vermarktung für die Aufkäufer läuft rein digital – per App und für mobile Endgeräte optimiert. Somit ist das Fahrzeugangebot 24/7 erreichbar. "Die breit gestreute internationale Vermarktung ermöglicht dabei höchste Restwerte und die garantierte Verfügbarkeit der Fahrzeuge sorgt für höchste Kundenzufriedenheit sowie eine langfristige Loyalität bei allen Kundengruppen“, sagte der neue Deutschland-Chef Siersleben in einem ersten Statement gegenüber AUTOHAUS.
Neuer Privatkunden-Service
Auch im B2C-Geschäft stelle sich Copart gänzlich neu auf. Die Tochterfirma "Cash For Cars" bietet seit Juni 2019 für deutsche Endkunden "eine nie da gewesene Erfahrung beim Verkauf von Gebrauchtfahrzeugen" an. Über einen fest vereinbarten Kaufpreis können Endkunden ihr gebrauchtes Fahrzeug bequem verkaufen, "ohne sich aus ihrer Komfortzone bewegen zu müssen". Nach der Kaufpreiszustimmung wird das gebrauchte Fahrzeug an einem fest vereinbarten Termin am Wunschort abgeholt. In den USA gehört Cash for Cars bereits zu den führenden Anbietern im Gebrauchtwagenhandel für private Kunden. (wkp)